SUV sind Usus, gern auch mit Luxus: Was Maserati und Bentley können, kann Lamborghini schon lang.
Namensgeber ist wieder einmal ein Stier. Zitat aus der Pressemeldung: „Der Urus, auch als Auerochse bezeichnet, ist einer der großen, wilden Vorfahren der Hausrinder.“ – Auerochse klingt halt nicht ganz so imposant. Einen großen, wilden Vorfahren hatte auch das „Super Sport Utility Vehicle“: Etwas ansatzweise Ähnliches hat Lamborghini bislang nur einmal versucht, mit dem rustikalen LM002 ab 1986.
Der Urus gibt sich ungleich nobler. Die Studie für den Urus aus dem Jahr 2012 wird im Serienauto konsequent umgesetzt, bis hin zu den mächtigen Rädern, in Serie zwischen 21 und 23 Zoll im Durchmesser. Allrad mit diversen Terrain-Modi ist für ein SUV Pflicht, jeder Modus mit passendem Sound. Die Hinterräder lenken ganz wie beim Aventador S mit 3 Grad Lenkeinschlag mit.
Ein paar Zahlen
Was SUV-Kunden am meisten bewegt: der Nutzwert. Die Rücksitzbank kann umgelegt werden, um den Kofferraum von 616 auf 1.596 Liter Kapazität wesentlich zu erweitern. Prima! Am anderen Fahrzeugende atmet ein vier Liter großer V8 durch zwei Twinscroll-Turbos. Ein aufgeladener V8-Motor ist eine weitere Premiere für die Marke.
162,7 PS pro Liter machen recht ordentliche Leistungswerte möglich. In Summe sind das 478 kW/650 PS. Drehmoment braucht man im Geländer auch; 850 Nm bei 2.250 Touren klingen recht brauchbar. Von Null auf 100 braucht der knapp 2,2 Tonnen schwere Urus 3,6 Sekunden, Stehen bleibt er 33,7 Metern. 0-200 dauert 12,8 Sekunden. Die Vmax von 305 km/h gibt dem Urus den Titel „schnellstes SUV der Welt“.
Dafür wurde auch die Produktionsfläche in Sant’Agata Bolognese verdoppelt. 160.000 Quadratmeter hat man jetzt zur Verfügung. In der „Manufattura Lamborghini“ sollen 7.000 Autos pro Jahr entstehen. 3.000 davon werden Urus heißen. In Zukunft steht dafür auch ein Plug-in-Hybrid auf dem Programm. Und noch eine Zahl: unter der 200.000-Euro-Marke wird sich nichts abspielen. Nebenbei ist der Urus der erst zweite Lamborghini mit einem U. Bisher gab es nur den Urraco der Jahre 1973 bis ’79.
In Masuren lieferte der Škoda Kodiaq den Beweis, dass er nicht nur Asphalt lässig meistern kann. Auf Sand, Schotter & Kopfsteinpflaster macht er komfortable Figur.
Mit vielen Eigenschaften kann Škoda auftrumpfen: Praxistauglichkeit, Zuverlässigkeit, Komfort, Raumangebot, günstigem Preis-Leistungsverhältnis, nicht zu vergessen Cleverness und vielem mehr. Abenteuerlustigkeit war bis vor drei Jahren nicht dabei. Doch will sich die tschechische Marke, die seit 122 Jahren existiert und heuer ihr 25-Jahr-Jubiläum der Österreich-Präsenz feiert, auch als Offroad-Marke etablieren. Davon zeugte schon der Yeti, der demnächst vom Karoq abgelöst wird, das bezeugt die wachsende Vielfalt an 4×4-Modellen in der Kompakt- sowie Mittelklasse, das beweist der junge Kodiaq, der sich gerade auf Österreichs Straßen präsent macht.
Die Tschechen stecken damit gerade mitten in ihrer angekündigten SUV-Offensive. Dazu gehört, abgesehen vom gerade erneuerten Octavia Scout und vom künftigen gleichnamigen Kodiaq-Derivat, ein weiteres in Aussicht gestelltes Modell (für 2019), das unterhalb des Karoq firmiert. Und dann steht auch noch ein Crossover-Coupé in der Pipeline, worauf das Vision E-Konzept auf der Autoshow im Shanghai vor kurzem einen Vorgeschmack liefern könnte.
Abenteuer- & Reiselust
Das Vorhaben, mit fähigen Offroadern zu reüssieren, untermauert Škoda seit drei Jahren mit der entsprechenden Praxis, im Rahmen von Abenteuer-Touren, genannt Euro Trek. Die erste führte 2015 mit 4×4-Yetis quer durch die Karpaten, von Belgrad, Serbien, aus, nach Sibiu, Rumänien – eine Tour, die nicht nur sprichwörtlich über Stock und Stein führte. Die Fortsetzung folgte im Vorjahr, mit dem Octavia Scout, quer durchs rumänische Hügel- und Bergland, vorbei am Transfaraga-Gebirge und Draculas angeblichem Schloss bis ins Donaudelta. Die Challenge war dieses Mal weniger die Grobheit der Tracks, sondern der dichte Schotterstaub und die vom Regen aufgeweichten Schlammpfade durch die Wälder und zwischen den Fluren.
Ursprünglich hätte heuer die Südosteuropa-Tour an den Trek von 2016 anschließen sollen. Doch hat man in Mlada Boleslav gerade alle Hände voll zu tun, mit der Aktualisierung und Erweiterung der Modellpalette. Das betraf den Octavia, den Rapid sowie den Citigo, das betrifft den Karoq, der im Frühjahr in Stockholm sein Publikumsdebut lieferte und dessen aktive Premierenfahrt im Herbst noch aussteht.
Hausboote & Rallye-WM
Um dem Kodiaq dennoch einen artgerechten und offroadigen Auslauf zukommen zu lassen, griff Škoda Österreich zum Mittel der Eigeninitiative. Und ging damit in ein Land, das man hierzulande bis vor gar nicht so langer noch als „Ostblock“ abgekanzelt hatte: nach Polen. Ausgehend von Warschau war die Kodiaq Tour 2017 als Rundreise durch Masuren und weiterführend bis an den Stadtrand der Ostsee-Hafenmetropole Danzig festgelegt.
Die Seenplatte im Norden Polens, dicht an der Grenze zu Russland, haben hierzulande noch wenige auf ihrem Reise-Schirm. Hausboot-Fans können damit etwas anfangen. Das Offert, die zahlreichen Wasserflächen und ihre Verbindungen zu befahren (hier werden die Schiffe teilweise bergauf transportiert, um Schleusen zu sparen) ist fixer Bestandteil der einschlägigen Reiseveranstalter. Rallye-Enthusiasten sagt die Region durchaus etwas. Am letzten Juni-Wochenende dieses Jahres zirkelte der WM-Zirkus rund um Mikolajki, gelegen am größten der 2700 Seen in dieser Gegend, am Śniardwy (Spirdingsee).
Tschechische Gast-Bären
Dass Škoda Österreich die Masuren und Mikolajki als Angelpunkt der Kodiaq-Tour bestimmt hat kommt nicht von ungefähr, was nicht nur mit dem Erfolg in der WRC 2 zu tun hat. Denn einst war dieser Landstrich auch für seine Bären bekannt. Doch die gibt es dort seit gut hundert Jahren nicht mehr. Sie sind ausgerottet (die nach wie vor ansässigen Wölfe und Luchse sowie weitere Wildtierarten konnten sich wohl besser verstecken). Dafür waren für ein paar Tage die tschechischen Meister Petze zu Gast. Die kamen im Dutzend, in durchwegs allradgetriebenen 2.0-TDI-Versionen, mit 150 respektive 190 PS.
So richtig durch den Wald brechen, wie es ihre vierbeinigen Namensvettern üblicherweise tun, sollten die Kodiaqs natürlich nicht. Doch es reichten die Varietäten der Verkehrswege rund um die und zwischen den Wasserflächen und -läufen absolut aus, um die Gehfähigkeiten der Vierradler auf die Probe zu stellen: Das sanft hügelige Gebiet ist durchzogen von Straßen unterschiedlichster Ordnung. Die Fahrbahnoberflächen reichen von tiefem Sand, lockerer Erde und feinem oder grobem Schotter bis zu scheinbar unzerstörbaren Makadam-Decken. Die raren Asphaltstreifen sind häufig einspurig, in jedem Fall schlaglöchrig.
Mehr Täler als Berge
Glatten Asphalt bekamen die Kodiaqs nur im Zuge der Abfahrt vom Flughafen und auf Verbindungsetappen unter die Räder. Von den knapp 750 Kilometern gefahrener Strecke sind 75 Prozent als rauh einzustufen. Die Herausforderungen an die Ausdauer inkludierten aber nicht die Steigfähigkeit. Masurens erhebt sich auf maximal 312 Meter, mit Spielraum von rund zwölf Metern nach unten, unterhalb des Meeresniveau. Doch auch wenn’s keine Berge zu erklimmen gibt: Die Hügel fallen teils steil ab ins Tal. Die Straßenverläufe sind kurvig, weil sich die Trassierungen an natürlichen Gegebenheiten orientieren. Wenn es einmal regnet, ist es schnell aufgeweicht und schlammig-glitschig. Die wenig befahrenen und ausgewaschenen Sektionen können schon eher härtere Anforderungen an die Verschränkungsfähigkeit stellen.
Das war aber, aufgrund der nur durch kurze Gewitter gewürzten sommerlichen Wetterlage, selten der Fall, was Fahr-Assistenten wie Bergabfahrhilfe und Offroad-Fahrmodus fast obsolet machte. Auch reichte die Bodenfreiheit locker selbst für tief ausgefahrene Spurrillen aus. Hingegen hart drangekommen ist das Fahrwerk. Es musste bis zu fünfzig Kilometer durchgehendes Dauergerüttel wegstecken – und nicht ans Interieur weiterreichen. Was eindrucksvoll und Bandscheiben- sowie Zahnplomben-schonend gelungen ist. Zumal die Unterschiede zwischen den Fahrmodi „Comfort“, „Normal“ und „Sport“ wirklich unterschiedlich und in ihrer Setting-Wirkung spürbar sind. Auch hat sich der Kodiaq nicht nur als bärig g’führig, sondern auch als hermetisch staubdicht bewiesen. Das sind in jedem Fall beste Voraussetzung für die nächste Euro Trek-Tour, die vor allem dann recht anspruchsvoll sein kann, wenn – möglicherweise – der Bär als Scout dazu antritt. Oder man darf auf den kommenden kleinen Bruder, den Karoq, gespannt sein.
Mit dem taufrischen Discovery V als Zugpferd offeriert die Land Rover Experience- Abteilung eine neue Dschungel- und Gipfel-reiche Tour durch den Andenstaat Peru.
Land Rover steuert dem Siebziger entgegen – die Gründung der Marke datiert aufs Jahr 1948 -, ist aber alles andere als altersmüde. Ganz im Gegenteil. Die Verjüngung der Landy-Familie schreitet voran. Jüngst wurde der Discovery erneuert, seine Generation fünf absolviert gerade die erste Saison. In den Startlöchern scharrt der Nachfolger des im Vorjahr ausgelaufenen Defender, er sollte termingerecht 2018 zumindest statisch an die Geschichte seines knorrig-urtümlichen Vorfahren anknüpfen. Doch bis es soweit ist, gehört die Novitäten-Bühne dem Disco.
Nun verkauft Land Rover nicht nur Fahrzeuge fürs Abenteuer, sondern es offerieren die Engländer auch die Möglichkeit, welche zu (er)leben. Seien das sommers wie winters Trainings, mit Schwerpunkt Offroad in Österreich in einem der von Kooperationspartner ÖAMTC betriebenen Fahrtechnikzentren, um den eigenen Landy kennenzulernen, seien es Werksführungen in Solihull und Halewood, um dessen Herkunft zu ergründen, seien es zünftige Reisen an exklusive und – von Europa aus betrachtet – exotische Destinationen.
Einmal um die ganze Welt
Das hat Tradition, seit 2000. Die Touren führen durch ordanien, Island, Namibia, Mexiko, Kanada, Schottland, Argentinien, Bolivien, Indien (über 15.000 Kilometer über die Seidenstraße nach England) und Australien, wo vor zwei Jahren der damals neue Discovery Sport im Zentrum stand. Für heuer steht wieder Südamerika auf dem Programm, und zwar der Andenstaat Peru. Und dieses Mal ist es der taufrische Discovery V, der seine Qualitäten und Talente auf lichten Berghöhen – mit bis zu 5.000 Metern Seehöhe – und im dicht verwachsenen Dschungel ausspielen wird.
Einen Vorgeschmack erschnuppern konnten dreißig Finalisten der traditionell im Vorfeld der maßgeschneiderten Abenteuer ausgerufenen Experience Challenge (online beworben hatten sich rund 600 Land Rover- und Abenteuer-affine). Sie versammelten sich zum Start im ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Saalfelden, Salzburg, auf dem Brandlhof, um einen Teamplatz à zwei Personen in einem der Discos auf der Peru-Reise zu erkämpfen.
In der Ausscheidung ging es – wie gehabt und geübt – darum, Fahrtalent (auf Asphalt, auf der Rutschbahn und im groben Gelände) zu zeigen. Es ging jedoch vor allem darum, sich mit dem Discovery vertraut zu machen, die Systeme kennenzulernen und dessen Fähigkeiten auszuloten. Aber auch Fitness, Kreativität, technisches Geschick, Orientierungs-, Team- und nicht zuletzt Lernfähigkeit, dazu historisches sowie geografisches Wissen sollten unter Beweis gestellt werden.
Auf Asphalt und im Gelände
In den Begleittross klinkte sich, stilgerecht, die 240-PS-Dieselversion des Discovery V ein. Gemeinsam mit seinen bereits auf Peru gepolten Brüdern konnte der Offroader, nach seiner komfortablen Asphaltanreise über knapp 400 Kilometer, außer Konkurrenz heimische Offroad-Luft schnuppern. Und demonstrieren, dass er auch im gröbsten Gelände und unter schrägsten Bedingungen stets souveräne Figur macht. Das tut er auch, trotz seiner imposanten Dimensionen – es fehlt an Länge nicht viel auf fünf Meter, mit ausgeklappten Seitenspiegeln ist er 2,22 Meter breit -, auf den kleinsten Nebensträßchen zwischen Saalfelden und Kitzbühel, Tirol.
Am Ende des Wettkampftages, einem „Adventure Race“, das nebst weiteren Geschicklichkeitsherausforderungen aus Orientierungslauf, Stand Up-Paddeln, Abseilen und Flying Fox-Flug rund um den Hahnenkamm zusammengesetzt war, hatte sich ein Salzburg-/Tirol-Team für das Peru-Abenteuer qualifiziert. Dieses steht für kommenden Oktober auf dem Programm. Es ist, nebenbei, für Andreas Auer, Sbg, und Matthias Pycha, Innsbruck, sowie ihre internationalen Begleiter eine Art Scouting-Tour – womit diese Südamerika-Destination künftig im Reise-Offert der Land Rover Experience firmiert (Infos: www.landrover-experience-tour.at).
Der Titel „Allradmarke“ will verdient sein: Die Allradmesse im Wienerwald zeigt mehrere, und vielleicht sogar eine Weltpremiere.
Schon bei der ersten Ausgabe 2004 waren die Marken Lada und Suzuki für die günstigsten Geländewagen zuständig, und sie sind es immer noch. Für größeres Budget kam schon damals die Marke Mitsubishi auf den Plan. Gerade jetzt, und obwohl echte Geländewagen vorm Aussterben bedroht sind, feiert der Pajero seinen x-ten Frühling. Kaum anders ist die Situation bei Toyota mit einer eben erst aufgefrischten Generation des Land Cruiser.
Dem Offroad-Gedanken treu geblieben sind auch die Marken Jeep und Land Rover. Der Wrangler erlaubt es immer noch, von der Auslage direkt ins Gelände zu starten; bei den Briten übernimmt diesen Part aktuell der große Range Rover bzw. Range Rover Sport. Sie alle und natürlich auch die XL-Modelle von Dodge sowie die extrem geländetauglichen Modelle von Unimog haben die Allradmesse erst möglich gemacht. Die vielen weiteren Marken, die dem 4×4-Trend gefolgt sind, sorgen dafür, dass auf der 4×4 2016 mehr als 25 Hersteller zu sehen sein werden.
Schwerpunkte
Der Blick der Allradmesse 2016 richtet sich natürlich auch in die Zukunft. Das Thema Hybrid steht ganz oben auf der Liste der technischen Errungenschaften – zu sehen unter anderem bei Mitsubishi, bei Land Rover und speziell bei Lexus. Einen Schwerpunkt bildet heuer das boomende Pickup-Segment. Nicht weniger als sieben verschiedene Marken zeigen hier ihre aktuellen Produkte – für den neuen Volkswagen Amarok ist es sogar seine Österreich-Premiere, die er im Wienerwald feiert. Gefeiert wird auch 75. Geburtstag der Marke Jeep, die mit der breitesten Produktpalette erfolgreich wie nie zuvor unterwegs ist. Erstmals auf einer Allradmesse zu sehen ist das 4×4-Angebot der Marke Maserati, was den stets wachsenden Lifestyle-Anspruch der Allradmesse unterstreicht. Dass ein SUV auch rein elektrisch angetrieben werden kann, zeigt hingegen die Marke Tesla, die mit dem Model X vermutlich weltweit erstmals auf einer 4×4 Messe vertreten ist. Komplettiert wird das Angebot wie immer durch Aussteller aus den Segmenten Reifen, Zubehör, Sonderfahrzeuge, Expeditionsumbauten und Reise. Veranstalter Johannes Mautner Markhof: „Mehr als 50 Aussteller warten auf die Besucher, darunter über 25 Automobilmarken. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm, mit dem wir die Wünsche aller Altersgruppen abdecken können.“ Das Gelände ist fertig: „Die teils neuen Teststrecken warten auf ihre Erstbefahrung, und mit einer neuen Gastronomie kommt auch das Thema Kulinarik nicht zu kurz. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre das trockenes Wetter“ – von 2. bis 4. September am Landgut 2 Eichen, 2531 Gaaden im Wienerwald! Alle Infos zur 4×4 2016: www.allradmesse.at
Die Ingolstädter haben ihren Bestsellers im Offroad-Look gründlich überarbeitet; erstmal kommt der neue „Quattro Plus-Antrieb“ zum Einsatz.
Seit dem Jahr 1999 bereichert der Audi allroad quattro das Straßenbild. Der Ableger der A4- und A6-Baureihe im Offroad-Look wurde trotz seines relativ hohen Preises zu einem Verkaufsschlager. Nun schickt Audi den neuen, wieder auf dem A4 basierenden Crossover ins Rennen – mit einigen Neuerungen. Der Auftritt bleibt rein optisch derselbe: Plastikbeplankungen rundum, ein Unterfahrschutz vorne und hinten samt einer 34 Millimeter höher gelegten Karosserie. Die Revolution findet man unter dem Blechkleid des 4,75 Meter langen Kombis: Zum ersten Mal verbaut Audi den neu entwickelten Antrieb „Quattro Plus“.
Dieser verfügt nicht wie bisher über ein Torsen-Differential, sondern wird über eine Lamellensperre gesteuert und leitet die Kraft nur noch an die Hinterräder, wenn dies auch benötigt wird. Grund dafür ist die Spritersparnis von rund 0,3 Litern auf 100 Kilometer. Der Fahrer soll vom Ein- und Auskoppeln nichts merken, da das System dies in nur 250 Millisekunden schafft. Zudem kommen auch eine neue Hinter- und Vorderachse zum Einsatz, und erstmals ist der allroad quattro mit einer adaptiven Dämpferregelung erhältlich. Die Motorenpalette umfasst fünf Diesel-Triebwerke mit 150 bis 272 PS. Die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles Sechsgang-Getriebe, eine Siebengang S tronic oder eine Achtstufen-Tiptronic. Der allroad quattro ist in Österreich ab sofort bestellbar, bei einem Startpreis von 59.350,- Euro. Fotos: Audi
In Spielberg ist der Name Programm: Nicht von ungefähr sind also auch Geländewagen am Red Bull Ring gut aufgehoben – ein Offroad-Erlebnistag beweist das.
„Du kannst ruhig noch weiter rauf“, ruft Instruktor Christian. „Das glaube ich nicht“, entgegne ich ihm skeptisch. Immerhin fahre ich gerade durch eine Schrägfahrt mit 40 Grad Neigung. Das entspricht eher einer steilen Skipiste als dem Gelände einer alltäglichen Autofahrt. Mein fahrbarer Untersatz, ein Land Rover Defender, ist gefühlt kurz vorm Umkippen. Für mich ist es an jenem Herbsttag am Red Bull Ring die erste Offroad-Erfahrung. Wohl auch für meinen Beifahrer, der sich (meiner Fahrkünste nicht sicher) vorsichtshalber am Türgriff festkrallt. Die Hinterachse ist immer ein wenig am Rutschen, dennoch wird das Vertrauen ins Fahrzeug und das physikalisch Machbare größer. Bei jedem weiteren Versuch fahre ich ein paar Zentimeter höher die Betonwand entlang, und somit noch schräger.
Schiefe Ebene
Nach einigen weiteren Runden am Offroad-Parcours auf der Nordseite des Red Bull Ring um- bzw. überfahren wir gekonnt Baumstämme und große Steine. Zu steile Hänge? Gibt’s nicht! Eines steht fest: Dieser Spielplatz ist nichts für Pseudo-Geländefahrzeuge, sondern was für echte Kletterspezialisten. Die beiden Allrad-Fahrzeugmodelle aus dem hauseigenen Fuhrpark haben einiges drauf. Das straßentauglichere Fahrzeug ist sicher der Amarok von Volkswagen, der auch zur Fahrt ins Einkaufszentrum taugt, wenngleich der VW den einen oder anderen Anlauf mehr für schwierige Hindernisse benötigt als der Defender. Dieser bietet hingegen nichts, was man im „wilden Aichfeld“ nicht braucht. Die Stärken des (heuer nach 68 Jahren Produktionszeit eingestellten) britischen Safari-Urgesteins finden sich abseits vom Komfort. Im richtigen Gang und mit Standgas fährt das Auto fast von alleine über Stock und Stein, sofern man sich erst einmal an den Einsatz der hilfreichen Schalter in der Mittelkonsole gewöhnt. Doch keine Angst: Auch wer noch nichts von (mechanischem) Sperrdifferenzial oder Rampenwinkel gehört hat, wird von erfahrenen Instruktoren bestens angeleitet. Während der Fahrt gibt’s per Funkgerät zusätzliche Anweisungen – und Landschaftskunde.
Nitro Circus
Sportlicher, sprich agiler und schneller zu fahren sind die Buggies. Diese 90-PS-Gefährte haben nur einen Zweck: Spaß! Doch Vorsicht ist geboten. Zu schnell sollte man nicht in die Kurven fahren, fragen Sie einmal einen gewissen Travis Pastrana – auch der König der Freestyle-Motocrosser hat sich (unbelehrbar) am Spielplatz Spielberg ausgetobt. Das erklärt vielleicht auch die Schraube am Fahrzeugboden, die das volle Durchtreten des Gaspedals verhindert. Doch auch so kann man (bereits um 65 Euro) flott auf der Buckelpiste unterwegs sein. Als Platz für eine Verschnaufpause sei der Schönberghof mit seinem tollem Blick auf die gesamte Anlage empfohlen. Wo bei den großen Veranstaltungen die VIPs logieren, kann man zu Normalpreisen tafeln.
Die Waldprüfung
Jenes angeeignete Wissen darum, was das Auto kann und wie man sich im Gelände verhält, wird im dicht bewaldeten und bergigen „steirischen Dschungel“ auf die Probe gestellt. Nur acht Kilometer vom Red Bull Ring entfernt warten auf einem insgesamt 550 Hektar großen Areal in den Seckauer Alpen schlammige Waldwege, Schlaglöcher (die auf Autobahnen ganze Autos verschlucken würden) und kleine Schluchten darauf, bezwungen zu werden. Wenn man sich an die Tipps der Instruktoren hält, kann aber nichts schief gehen. Und man kann auch durchaus Gas geben, auch wenn Instruktor Christian uns mahnt: „Fahre im Gelände immer so langsam wie möglich, und so schnell wie nötig.“ Am Umkehrpunkt dieser knapp dreistündigen Route auf knapp 2.000 Meter Höhe begeistert der Panoramablick über das weite Murtal. Das eintägige Programm mit Teststrecke und Alpinpark inklusive Verpflegung kostet 485 Euro. Termine (das ganze Jahr über) gibt’s auf Anfrage beim Projekt Spielberg. Es gibt auch die Möglichkeit, das Gelände mit dem eigenen Auto zu erkunden. Ein Tag mit in den Offroad-Stationen rund um den Red Bull Ring kostet 285 Euro – aber kommen Sie bitte nicht mit Clio, Polo Fiesta & Co.! Mehr Infos unter www.projekt-spielberg.com Text: Keijo Keke Platzer Fotos: M. Komornik, K. Antalovsky, H. Glasl
Der britische Haudegen begründete eine ganze Marke – seine lange Karriere auf und abseits der Straßen der Welt ist zu Ende.
Im Prinzip immer noch das gleiche Auto: Als der Ur-Landy drei Jahre nach dem 2. Weltkrieg lanciert wurde, um die Überkapazitäten der Firma Rover auszunutzen, war er noch lange nicht der „Defender“; dieser Typenname kam erst 1990 hinzu.
Denn er war das erste Modell unter dem Namen Land Rover bzw. damals noch Land-Rover. Am Beginn stand der Wunsch des Firmenchefs nach einem Allzweckfahrzeug für sein Landgut. Daraus entwickelte sich rasch ein wichtiges Volumensmodell des Herstellers in Solihull. Das allererste Vorserienfahrzeug gibt es noch immer, wegen seiner Zulassung hat es den Spitznamen „Huey“. Länger im Dienst als die Queen: Der Landy leistete alsbald auch Schwerarbeit für den Zusammenhalt des zerbröselnden britischen Kolonialreiches und stemmte sich dann dem Verfall der Autoindustrie im United Kingdom entgegen. Und das mit Erfolg: Denn er überlebte den Niedergang von British Leyland ebenso wie den Crash der Rover-Gruppe.
Unsterblich
Heute ist Jaguar Land Rover in ruhigerem Fahrwasser, die 4×4-Marke liefert fesche SUVs mit großer Geländekompetenz und viel mehr Komfort, als ihn der rustikale Defender aufbringen kann.
Und doch kraxelt der alte Bergfex den meisten seiner Urenkeln im harten Gelände immer noch davon. Fähigkeiten, dies das Fahrzeug nicht ab Werk mitbrachte, wurden zum Nachrüsten angeboten – auch die Zubehörindustrie muss sich Alternativen überlegen. Zuletzt hatte der Defender noch einen großen Auftritt im James-Bond-Film „Spectre“, diesmal allerdings nicht im Dienst ihrer Majestät, sondern auf Seiten der Bösewichte. Wenn das letzte gebaute Fahrzeug, ein Defender 90 Soft Top, eine ebenso lange Karriere hat wie „Huey“, dann fährt es mindestens noch bis 2084. (Hoffentlich darf auch es hin und wieder in den Gatsch.) Einen neuen Defender wird es geben, aber das Original ist halt doch unübertrefflich. Servus, Landy!
Auf der Dubai Motorshow haben die Italiener zwei neue Modelle enthüllt; eines davon kommt uns recht bekannt vor.
Tipo statt Aegea: Die 4,5 Meter lange Limousine wurde als Konzept seriennahes bereits gezeigt, für den Namen hat Fiat jetzt in die Schublade gegriffen und nach 20 Jahren die Modellbezeichnung Tipo wiederbelebt. Das Styling kommt vom hauseigenen Centro Stile, gebaut wird das Auto bei Tofas in der Türkei. Zielgebiete sind Europa, der Mittlere Osten und Afrika. Fiat setzt vorderhand ganz auf das Stufenheck, Varianten wie ein Fünftürer und ein Kombi werden zumindest für Europa folgen. Motoren: Zu Beginn werden zwei Multijet-Diesel und zwei Benziner offeriert, die Leistungsskala reicht von 95 bis 120 PS. Im Dezember wird der Fiat Tipo in Italien debütieren.
Italo-Japaner: Fullback
Im Pickup-Segment war Fiat bislang nur zaghaft vertreten; der Fullback soll sich jetzt direkt mit Amarok, Hilux & Co. anlegen. Das dürfte ihm recht gut gelingen, denn völlig ungeübt ist er nicht. Die Konkurrenz und wir kennen ihn bereits unter dem Namen Mitsubishi L200. Retuschen an der Vorder- und Heckansicht sowie im Innenraum sorgen für die entsprechende Fiat-Markenidentität. Ab Mitte 2016 ist der Fullback in Europa auf dem Markt, angetrieben von einem 2,4l-Dieselmotor mit 150 oder 180 PS, samt Sechsgang-Schaltgetriebe oder Fünfgang-Automatik. Zu haben sind Einzel- und Doppelkabine sowie „Extended Cab“.
Toyota liefert den Land Cruiser in Zukunft mit einem 2,8-Liter-Turbodiesel aus. Das neue Aggregat ersetzt den bisherigen Dreiliter.
Toyota ersetzt ab sofort bei seinem 4×4-Flaggschiff, dem Land Cruiser, den 190 PS starken Dreiliter-Diesel durch einen 2,8 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesel mit 177 PS. Der neue Motor verbraucht laut den Japanern um neun Prozent weniger Sprit (7,4l/100km) als das Vorgängeraggregat und erfüllt die Abgasnorm Euro 6. Erhältlich ist der neue Selbstzünder wahlweise mit Sechsgang-Automatik oder manueller Schaltung. In Verbindung mit dem neuen Automatikgetriebe erreicht er zwischen 1.600 und 2.400 U/min ein maximales Drehmoment von 450 Nm und beschleunigt den Land Cruiser in 12,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h. Ist der 2,8-Liter-Turbodiesel an das manuelle 6-Gang-Getriebe gekoppelt, erreicht er sein maximales Drehmoment von 420 Nm zwischen 1.400 und 2.600 U/min. Den Sprint auf 100 Kilometer absolviert diese Version in 12,1 Sekunden. Der Einstiegspreis für die 3-türige PKW-Variante liegt bei 46.285 Euro und ist somit unverändert zum Vorgängermodell. Fotos: Toyota
Es muss nicht immer „Glamping“ sein: Der Allrad-Camper wagt sich auch abseits befestigter Straßen – derzeit jedoch nur als Studie.
Ein Viertel aller Reisemobile auf Kastenwagen-Basis ruhen auf der Plattform des Fiat Ducato. Deshalb hat sich Fiat Professional für den Caravan-Salon im deutschen Düsseldorf den Traum aller Aktiv-Camper einfallen lassen.
Wer nicht nur am Campingplatz das Tafelsilber poliert, sondern es gern auch staubig hat, hat mit dem Ducato 4×4 Expedition seine Freude. Oder „hätte“, denn zu kaufen gibt es ihn (noch?) nicht. Mitentwickelt hat der französische Allrad-Spezialist Dangel; er liefert die Technik für den permanenten Allradantrieb mit Visco-Kupplung und Sperrdifferential an der Hinterachse. Die Spur des Ducato wurde verbreitert, die Bodenfreiheit angehoben. Der Motor: ein 150-PS-Turbodiesel in Kombination mit Sechsgang-Schaltgetriebe.
Nicht schlampig
Ein bisserl „geglampt“ wird ja doch, und zwar innen. Die Ausstattung kommt vom Spezialisten Tecnoform, der sich mit exklusiven Reisemobilen und Yachten einen Namen gemacht hat. Ein ausgeklügeltes Soundsystem und sämtliche heutzutage gängigen Konnektivitäten verstehen sich von selbst. Die Offroad-Zubehörfirma Olmedo liefert dazu äußerliche Accessoires wie Seilwinde, Motorschutz und einen stabilen Dachträger, der auch als Aussichtsplattform genutzt werden kann.