Echte Fans des US-Autofahrens treffen sich in Oberösterreich: Kremsmünster wird Ende August zum Eldorado.
Cadillac hat in der nächsten Zeit ja auch in Europa einiges vor, in Österreich fehlt dazu aktuell leider ein Vertragshändler. Wie beliebt die Marke in Europa immer noch ist, scheint mitunter auch den GM-Verantwortlichen selber nicht mehr ganz bewusst zu sein.
Sonnenklar wird’s spätestens, wenn man über 100 Cadillac-Erzeugnise aller Epochen (das Big Meet hat keine Baujahresbeschränkungen) aus aller Herren Länder auf einem Platz versammelt sieht, oder wenn die Fahrzeugparade vorbeirollt.
Am 28. August
Zum elften Mal gibt es ein „Big Meet“, zum ersten Mal in Kremsmünster. Und zwar auf der „Hofwiese“, mit entsprechendem musikalischem und kulinarischem Rahmenprogramm. Aus 114 Jahren Cadillac-Geschichte werden Fahrzeuge zu sehen sein, die schönsten werden auch prämiiert. Die Eldorado-Modelle der Jahre 1953 bis 1966 sind heuer in einer Sonderausstellung der Schwerpunkt des größten Fan-Treffens der Marke auf europäischem Boden. Übrigens: Der Eintritt ist frei! (Über Spenden für einen guten Zweck wird man sich freuen.) Einen Tag vorher nehmen ungefähr 60 Cadillacs die Strecke von Kremsmünster zum Gmundnerberg und wieder zurück, mit Zwischenstopp am Attersee, unter die Räder. Alles Weitere gibt’s auf www.cadillac-bigmeet.com
Schotten-Rocker: Das Siegerfahrzeug der 24 Stunden von Le Mans 1956 kommt in Kalifornien unter den Hammer.
Auktionen sind für dieses Auto nichts neues. 1999 wurde der D-Type mit der Chassisnummer XKD 501 von Christie’s versteigert und erzielte mit 1,7 Millionen britischen Pfund ein neues Rekordergebnis. Zum Vergleich: Ein anderer C-Type aus dem Stall der Ecurie Ecosse erreichte 2013 satte 2,6 Millionen Pfund.
Jetzt ist es wieder soweit: Der Le-Mans-Sieger des Jahres 1956 kommt in Monterey unter den Hammer von RM Sotheby’s. Das besondere an diesem Fahrzeug, neben seiner Geschichte: Es ging 1957 in den Ruhestand, ist weitestgehend im Original erhalten und damit einer der authentischsten D-Type der Welt.
Stupsnase
250 PS bei 6.000 Touren und ein Drehmoment von 328 Nm bai 4.000 Touren lieferte der Reihen-Sechszylinder mit drei Weber-Vergasern; geschaltet wurde ein Viergang-Getriebe. Der mit 3,9 Metern Länge nach heutigen Maßstäben zierliche D-Type wog leer 860 Kilo, konnte allerdings 130 Liter Sprit aufnehmen. Das Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne, Starrachse hinten, und natürlich die große Jaguar-Innovation: Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Und ja, die Autos waren straßenzugelassen. Auf den ersten Blick sieht XKD 501 nicht aus wie der landläufig bekannte D-Type. Die kürzere Vorderpartie zeichnete alle frühen Fahrzeuge aus; die mit dem Modell assozierte, später beim E-Type weiter kultivierte „Langnase“ tauchte zuerst 1955 auf den Werkswagen auf. Zum anderen ist hier der Beifahrersitz unverkleidet, die Windschutzscheibe ist über die volle Breite des Autos gezogen. Der Grund lag im Reglement: Nach dem Unglück von 1955 wurde die Prototypen-Klasse stark eingebremst; Fahrzeuge mit Motoren über 2,5 Liter Hubraum mussten „echte“ Serienfahrzeuge sein – mit Beifahrersitz und Windschutzscheibe, und einer Produktion von mindestens 50 Stück. Das hatte Jaguar mit dem D-Type bereits erreicht. Für Kunden gab es ab 1955 eine Serie von Autos mit Vorjahres-Technik, die Upgrades wie zum Beispiel die erwähnte Langnase behielt sich das Werksteam noch selbst vor. Das erste war XKD 501 (5 für das Produktionsjahr 1955), es ging an die Ecurie Ecosse.
Blauer Blitz
Die schottische „Nationalmannschaft“ aus Edinburgh war Jaguars größter Rennwagen-Kunde; sie bestellte auch die Nummern 502, 504 und 561. Ein Jahr später holte man die „Langnasen“ 603 und 606 ab. Lackiert waren sie alle in den den schottischen Landesfarben, tiefem Blau mit weißen Streifen. Dreimal gewann Jaguar in Le Mans mit dem D-Type. 1956 ließ das Werksteam unfreiwillig der Ecurie Ecosse den Vortritt. Die Fahrer hießen Ron Flockhart und Ninian Sanderson . (Mehr zu den „Sechser-Jahren“ in Le Mans gibt’s übrigens hier.) Party-König und Menschenfeind: zu zweit gingen die ungleichen Charaktere auf die wilde Jagd, schon in der ersten Stunde rochen sie zum ersten Mal Führungsluft. Ihre Hauptgegner an einem Wochenende mit epochal schlechtem Wetter waren Stirling Moss und Peter Colling mit einem Aston Martin DB3 S. Akute Getriebe-Karies kostete ihnen den Sieg; am Ende hatten die Schotten eine Runde Vorsprung auf die Engländer. Übrigens: Ein Jahr später schaffte die Ecurie einen Doppelsieg, Flockhart war Teil der Siegermannschaft, Sanderson erreichte Platz 2. Die 501 war da nicht mit von der Partie, sie wurde Ende 1957 endgültig in Renn-Pension geschickt.
Alle zwei Jahre werden Klassiker von 1923 bis 1993 wieder losgelassen auf den heiligen Asphalt der Hunaudières.
Passend zu unserem kleinen historischen Rückblick auf die „Sechser-Jahre“ in Le Mans: Heuer war es wieder soweit!
123.000 Zuschauer haben sich das Spektakel am Circuit de la Sarthe heuer nicht entgehen lassen, das ist ein Besucherrekord. Etliche Fahrzeuge, die hier in Aktion waren (und ein paar, die es gern gewesen wären) folgten dem Ruf zurück an die einstige Stätte ihres Wirkens – fast 500 Autos waren eingeschrieben. Die Resultate sind nebensächlich; was zählt, ist das Erlebnis: Jedes „Plateau“, also jedes der sechs nach Epochen sortierten Starterfelder, bekam dreimal 25 Minuten auf der Strecke – keine 24 Stunden, aber immerhin die Gelegenheit für Runden im Renntempo auf einer der berühmtesten Strecken der Welt. Spezielle Starterfelder und jeweils ein „echtes“ Rennen (nicht dass die anderen die Sache nicht ernst genommen hätten!) gab es heuer für die Fahrzeuge der Marke Jaguar und für die Prototypen der Gruppe C von 1982 bis 1993.
Tante Dorothee gibt wieder Gas: Am 18. Juni steht eine ganze Flotte von prächtigen Einzelstücken mit Charakter bereit für neue Besitzer.
Die Cabrio-Saison beginnt – und rein zufällig hätte das Dorotheum da was im Angebot! Das Spektrum reicht von einem 1960er Volkswagen Typ 11 über den Cadillac Series 62 Convertible Coupe und Jaguar XK 120 SE Drophead Coupe (ein Einzelstück aus dem Jahr 1958), bis zu einem wunderschön restaurierten, extrem seltenen BMW 319 Cabriolet des Karossiers Reutter mit Baujahr 1936.
Der Star in jeder Hinsicht ist diesmal der zwischen 520.000 und 680.000 Euro geschätzte Mercedes-Benz 300 S Roadster aus dem Jahr 1953. Er ist aber nicht der einzige „Stern“, denn auch ein Mercedes-Benz 190 SL des Jahres 1960 kommt unter den Hammer. Nicht ganz so antik, dafür umso schneller ist die Cobra-Replica (1982); mehr Freiluftgefühl als im Tomaszo Buggy L auf Käfer-Basis ist aber kaum möglich. Für Porsche-Fans stehen ein 911 T (2,2l-Motor, Jahrgang 1970) in Weiß und ein knallroter 1986er 930 turbo im Katalog. Zurück in die Zukunft weist ein Styling-Klassiker: Der Der Citroën SM verströmt in jedem Detail den avantgardistisch-futuristischen Geist der frühen 1970er Jahre. Ein ebenso schräger wie seltener Vogel ist der 1953 Nash Ambassador Country Club Le Mans mit italienischem Maßanzug von Pininfarina. Eine Reihe an Motorrädern, Motorrollern und Fahrrädern runden die Oldtimer-Auktion ab. Ein Steyr-Waffenrad mit HMW-Fuchsmotor zum Beispiel beweist, dass das E-Bike nicht erst in diesem Jahrhundert erfunden worden ist. Zu besichtigen ab 16. Juni im Dorotheum Fahrzeug und Technik Zentrum Wien-Vösendorf – mehr unter www.dorotheum.at Übrigens: Erstmals nur online angeboten werden über 300 Automobilia, diese Auktion läuft am 21. Juni aus.
Einer war der internationale Durchbruch für Peugeot, der andere setzte den Erfolg nahtlos fort – und beide liefen millionenfach vom Band.
So richtig im Mainstream war Peugeot Mitte der 1950er nur am französischen Markt – der damals dank der einen oder anderen Kolonie etwas größer als heute. In der Nachkriegszeit hatte man zunächst auch außer dem Kleinwagen 203 nichts zu bieten. International spielte die Marke mit dem Löwen von Socheaux im Wappen noch eine kleinere Rolle.
1955 änderte sich das. Der 403 war auf seine dezente Art für Peugeot genauso wichtig wie die im selben Jahr vorgestellte, ungleich spektakulärere DS für Citroën (damals noch unabhängig, erst gut 20 Jahre später kamen die Marken in einem Konzern zusammen). Mit der von Pininfarina gezeichneten, geräumigen Ponton-Karosserie des 403 machte das Styling der Marke einen riesigen Schritt vorwärts. Der gelungene Entwurf traf genau den Publikumsgeschmack. Und es gab nicht nur eine Geschmacksrichtung!
Thema und Variationen
Die beste Werbung für den knapp 4,5 Meter langen Viertürer waren französische Kriminalfilme. Der Kommissar fuhr gern 403, die Bösewichte pilotierten lieber Amerikaner. Das waren ungleiche Verfolgungsjagden, denn mit 58 PS bei 1,1 Tonnen Leergewicht konnte man nur schwerlich die Reifen rauchen lassen. Wer es noch weniger eilig hatte, griff ab 1959 zum Dieselmotor mit (festhalten!) 48 Pferdestärken. Ihn lieferte Peugeot auch an einige andere Hersteller und wurde so zum Diesel-Spezialisten.
Den 403 gab es auch als Kombi namens „Break“, und da wiederum als „Familiale“ mit dritter Sitzbank und Klein-Lkw „Commerciale“. Ein beliebter Schwerarbeiter war der Pickup, für die Freizeit geeignet war das Cabriolet. (Inspektor Columbo fuhr damit auch um Dienst.) Von einem wunderschönen Coupé mit leisen Anklängen an 300 SL & Co. entstanden nur eine Handvoll Exemplare. Der legendär robuste 403 katapultierte Peugeot in den Club der Großfirmen, er blieb zwölf Jahre im Programm und wurde 1,2 Millionen Mal gebaut. Vor allem mit Robustheit machte sich der 403 einen Namen, und seine Karriere ging erst im Oktober 1966 zu Ende. Da war sein „Nachfolger“ schon seit Jahren in Produktion.
Löwe mit Flossen: 404
1960 war Pininfarina verliebt in Heckflossen, und die zierten dann auch den 404. Optisch wirkte er, obgleich ein paar Zentimeter kürzer, mit seinen gestreckten Linien insgesamt größer als der 403. Bei gleichem Gewicht lieferte er dank etwas stärkerer Motoren (zwischen 65 für den Diesel und 88 PS für den Benziner mit Einspritzung) und günstigerem Schwerpunkt ein flotteres Fahrerlebnis. Der Diesel durfte sich auch bei Weltrekordfahren beweisen, und rekordverdächtig waren auch die Laufleistungen vieler Selbstzünder im jahrzehntelangen Betrieb.
Auch dieses Modell war zuverlässig (Rost- und Elektronik-Dramen kamen erst später) und hart im Nehmen, das zeigte er nebenbei im Rallyesport. Wiederum waren die Varianten zahlreich, von den Riesen-Kombis (Break, Commerciale, Familiale) über Coupé und Cabriolet bis zum Pickup. Fast 2,9 Millionen Mal lief der Peugeot 404 vom Band; in Europa kam 1975 das Aus, der Pickup überlebte wiederum noch ein paar Jahre länger. In Afrika endete die Produktion erst 1988. Da war er, genau wie sein Vorgänger, längst ein Klassiker.
Vor mittlerweile 40 Jahren hat Peugeot mit dem 604 ein neues Flaggschiff und den ersten europäischen PKW mit Turbodiesel-Motor präsentiert.
1975 wurde bei Peugeot die lange Tradition von großen Sechszylinder-Limousinen in Form des neuen 604 gekonnt fortgesetzt, die der 601 in den dreißiger Jahren begründete. Er erhielt den ersten neu entwickelten französischen Sechszylindermotor der Nachkriegszeit, dessen Premiere tatsächlich als nationales Ereignis gefeiert wurde, immerhin galten französische Limousinen vor dem Zweiten Weltkrieg als formidable Luxusfahrzeuge mit Weltruf. Die sechs Brennräume in V-Bauform verfügte über 2,7 Liter Hubraum und leistete im 604 SL 100 kW/136 PS. Ursprünglich hätte dieses Aluminiumtriebwerk sogar ein V8 werden sollen, allerdings kam diesem Vorhaben während der Entwicklung die Energiekrise in die Quere. Zwei Jahre später erhielt der 604 TI eine nochmals effizientere Motorversion mit K-Jetronic-Einspritzanlage von Bosch, die den Sechsender auf 106 kW/144 PS brachte. Neben einem geringeren Verbrauch zeichnete sich der TI zudem durch eine höherwertige Ausstattung aus. In seiner letzten Ausbaustufe, dem 604 GTI, standen schließlich sogar 110 kW/150 PS aus 2,85 Litern Hubraum im Datenblatt. Daneben gab es die luxuriöse Oberklasselimousine auch mit einem 59 kW/80 PS starken, 2,3 Liter großen Turbodieselmotor. Ein derartiges Triebwerk galt bei deutschen Mitbewerbern als „undenkbar“. Der 604 D Turbo war tatsächlich das erste Serienfahrzeug in Europa mit einem zwangsbeatmeten Selbstzünder unter der Haube. 157 km/h Höchstgeschwindigkeit konnten dabei ebenso punkten wie 6,1 Liter Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometern.
Design von Pininfarina
Das Design des 604 entstand als Gemeinschaftsarbeit von Pininfarina und dem Peugeot Centre de Style. Neben der klassischen Limousinen-Karosserie mit 4,72 Metern Außenlänge bot Peugeot auf Sonderwunsch auch eine um 62 Zentimeter verlängerte Variante an. Diese wurde beim Karosseriebau-Experten Heuliez als 604 HLZ gefertigt und erhielt im Fond zusätzliche Klappsitze, einen Fernseher, modernste Kommunikationstechnik und eine Bar. Somit war diese Version für den Einsatz als Staatslimousine des französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing wie geschaffen. Dieser nutzte den Wagen gern bei Staatsempfängen von ausländischen Persönlichkeiten. Auch beim DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker befand sich ein 604 im Fuhrpark. Bei Chapron entstanden zudem einige wenige Landaulet-Varianten. Ein solches Fahrzeug diente dem Präsidenten von Niger als Repräsentationswagen. Während es bei den Mitbewerbern üblich war, selbst Limousinen im Oberklasse-Segment in den 1970ern noch mit einer meterlangen, aufpreispflichtigen Optionsliste auszustatten, umfasste die des Peugeot 604 anfangs nur drei Positionen: Das Automatikgetriebe, Ledersitze und ein elektrisch betriebenes Schiebedach. Alle weiteren Ausstattungsmerkmale fuhren ab Werk mit. Dies machte ihn weltweit zu einem begehrten Fahrzeug. Die Franzosen boten den 604 unter anderem auch in Korea und Nordamerika an. Insgesamt liefen über 153.000 Exemplare in knapp über zehn Produktionsjahren vom Band. Erst 1989 folgte dem 604 der 605, der jedoch nicht mehr in die staatstragenden Aufgaben seines Vorgängers einsteigen durfte. Lediglich Frankreichs Präsident Jacques Chirac nutzte den Wagen als Transportmittel zwischen seiner Wohnung und dem Parlament. Vom 604 sind heute nur noch wenige Exemplare auf deutschen Straßen unterwegs. Die Preise bewegen sich im niedrigsten Bereich, den man sich bei luxuriös ausgestatteten Limousinen vorstellen kann – man darf an dieser Stelle also ungestraft von einem Geheimtipp sprechen. Fotos: Peugeot
Zum mittlerweile 13. Mal finden die Vienna Classic Days statt und werden wie in den Jahren zuvor Groß und Klein eine automobile Zeitreise bieten.
Es begann vor 15 Jahren, mitten in Wien: Ein „rollendes Museum“ vor den Prachtbauten der Wiener Innenstadt. Nach Life Ball, Eurovision Song Contest und den Wiener Festwochen präsentieren sich die Vienna Classic Days zum 13. Mal als rollendes Automobilmuseum mitten in der Wiener Innenstadt.
Walzertakte mit stimmungsvoller Tanzshow leiten ein Wochenende ein, bei dem sich alles um Nostalgie, Vintage und die „gute, alte Zeit“ dreht. Mehr als 250 Fahrzeuge, die ältesten sind über 100 Jahre alt, mit Teilnehmern aus 8 Nationen machen Wien von 21. bis 23. August zur Oldtimerstadt. Die Prachtbauten der Ringstraße, Fahrerlager und Boxenstraße beim Rathaus, das Oldtimer-Picknick im Donaupark sowie der Zieleinlauf am Samstag im Wiener Prater sind nur ein paar jener Highlights, die die Gastfreundschaft und die Sympathie dieses Events widerspiegeln. Höhepunkt ist die Parade auf der Wiener Ringstraße, am Samstag ab 18:00 Uhr vor mehr als 30.000 Besuchern, die bei freiem Eintritt den Oldies begeistert zujubeln können. Alle Infos, das Programm sowie die Partner und Gastgeber finden Sie auf www.viennaclassicdays.com präsentiert. Besucher wählen beim Concours de Charme ihr Lieblingsfahrzeug und können tolle Preise gewinnen!
Noch gibt es freie Startplätze für diese Veranstaltung, die im Vorjahr unter die Top-3 der Veranstaltungsszene in der Wahl zur Goldenen Jetti der Wirtschaftskammer Wien gewählt wurde und vom Retro Magazin unter Europas Top-Events gereiht wurde. Fotos: Vienna Classic Days
Der Concorso d’Eleganza hat erneut seine Ausnahmestellung unter den Oldtimerveranstaltungen unter Beweis gestellt.
Schönheitswettbewerbe gibt es zahlreich. Zwar nicht an jeder Ecke, aber immerhin. Gesucht wird die schönste Miss, der schönste Mister mit dem besten Waschbrettbauch, der süßeste Hund, das edelste Ross usw. Auch Automobile und Motorräder kämpfen um den begehrten Titel „Best of Show“. Sei es im amerikanischen Pebble Beach, im französischen Chantilly, oder auf Schloss Bensberg. Aber vor allem in Italien am Comer See – im Park eines der besten Hotels dieser Welt, der Villa d’Este.
Seit dem Ende der 1920er-Jahre treffen sich Autofreunde am Comer See zum Concorso d’Eleganza, um die schönsten Neuerscheinungen zu küren. Mit einer beinahe 30-jährigen Unterbrechung kommen seit den 1980er-Jahren alljährlich Autofans an der Villa d’Este zusammen, um das gelungenste Design mit dem Coppa d’Oro zu prämieren. Nur sind mit den Jahren auch die Autos am Comer See älter geworden. So ist der Concorso d’Eleganza zu einer Oldtimerveranstaltung gewachsen, auf der echte Liebhaberstücke gezeigt werden. Dazwischen gibt es aber immer wieder auch die eine oder andere gelungene Studie zu sehen. Gleich beim ersten Mal haben über 80 Fahrzeuge mit außergewöhnlichen Karosserien „gepost“. Die begnadetsten Karosseriekünstler gaben sich ein Stelldichein – mit Erfolg. Einem betuchten Publikum wurden automobile Kunstwerke stilvoll präsentiert, Traumwagen mit unvergänglicher Schönheit.
Der Concorso Villa d’Este ist sich über all die Jahre, bis heute treu geblieben. Seit jeher werden Fahrzeuge präsentiert, die von den besten Karosseriebaumeistern mit einemunbeschreiblichen Aufwand zu einem unvergleichlichen Juwel geschliffen wurden. Die Villa d’Este spricht nicht nur Liebhaber automobiler Schönheiten an. Sondern auch die von auserwählten, richtig ausgefallenen Motorrädern. Mit der Öffnung für Zweiräder ist der italienische Concorso d’Eleganza noch attraktiver, untermauert er noch mehr seine führende Position. Dieses Jahr zeigte BMW eine Neuinterpretation des legendären BMW 3.0 CSL aus den 70er-Jahren. Der Name fiel leider nicht so einfallsreich wie das Design des Concept Cars aus. BMW 3.0 CSL Hommage heißt der Entwurf, der in der Tradition von BMW Zagato Coupé und Gran Lusso Coupé von Pininfarina steht, die in den letzten Jahren auf dem Concorso d’Eleganza vorgestellt wurden.
Auch die Motorradfans kommen nicht zu kurz. Im letzten Jahr stand zum 90. Geburtstag von BMW Motorrad die R NineT im Mittelpunkt. 2015 setzen die Bayern mit der Concept 101 ganz auf das breite amerikanische Cruiser-Feeling. Das Design mit den Holzapplikationen ist in sich stimmig, kommt aber nicht gegen den Cafe-Racer-Look der R NineT an. Fotos: BMW
Die Kollegen von Rally&more veranstalten auch heuer wieder die Classic Trophy – und der Zuspruch ist groß wie nie.
Bereits zum dritten Mal wird 2015 die Trophy zur Austragung gelangen; über 200 Teams haben letztes Jahr daran teilgenommen. Tendenz: steigend! Ein zusätzlicher Event ist heuer im Kalender. Aber auch seitens der Veranstalter ist die Liste an Interessenten länger geworden; unsere Freudne aus der Motorsport-Abteilung haben sichdeshalb entschlossen, einen weiteren Event in den Kalender aufzunehmen. Rallye ist nicht gleich Rallye: Bei den Gleichmäßigkeitsveranstaltungen zählen nicht die PS, sondern Navigation, Strategie und Gefühl am Gasfuß. Und das Zusammenspiel zwischen Fahrer und Co-Pilot! Gefahren wird auf öffentlichen Straßen streng nach StVO, und „Speed-Kings“ werden bestraft. Aber je nach Route kann das Einhalten von 50 km/h Schnittgeschwindigkeit schon schwer genug sein – zumal mit
Navi und GPS spielt’s nicht, die Zeitmessung erfolgt mit der Uhr. Wer auf’s Roadbook pfeift und ieber den „Abschneider“ nimmt, verpasst womöglich einen versteckten Kontrollpunkt…
Heuer acht Läufe
Die Szene der Gleichmäßigkeits-Rallyes für klassische Autos ist in Österreich erfreulich bunt; bei allem sportlichen Ehrgeiz geht es immer auch um den Spaß am Autofahren. In der Rally&more Classic Trophy sind eigenständige Veranstaltungen zusammengefasst. Die Events könnten nicht unterschiedlicher sein: Jeder Veranstalter legt bei seinem Bewerb auf andere Kriterien wert; die Teilnehmer müssen sich den verschiedenen Anforderungen anpassen. Damit haben die besten Allrounder der Classic-Szene eine Chance, sich in der Gesamtwertung durchzusetzen. Ein eigenes Nenngeld für die Classic Trophy gibt es nicht, auch eine separate Nennung ist nicht notwendig. Die Auswahl für diesen achten Lauf war schwierig; entschiedne hat man sich für die Gurktal Classic. Mehr als acht Classic-Rallyes pro Saison werden es auch in der Trophy-Zukunft nicht werden. Änderung gegenüber dem Vorjahr: Alle Fahrzeuge bis inklusive Baujahr 1985 werden in einer gesammelten Kategorie gewertet, getrennt nach Fahrer und Beifahrer. Details zur Classic-Serie von Rally&more gibt es unter www.rally-more-classictrophy.at
Vier Portale zu einem Maserati: Mechaniker-Festmahl und Flaggschiff der italienischen Republik – eine Autofamilie mit Ungeheuern und Klassikern.
1963 war der erste viertürige Maserati die zweite Auto-Sensation neben dem Zwölfzylinder des Traktorenbauers Lamborghini.
„Der Viertürer war nicht leicht zu verkaufen. Coupés wie Ghibli, Indy und Mistral überzeugten auf den ersten Blick mit Eleganz“, erzählt Franz Steinbacher. Der Autosalon seines Onkels in Wien lag beim Moulin Rouge, wo mancher Kaufvertrag begossen wurde: „Unsere Kunden fuhren im Alltag Mercedes, Jaguar oder Amerikaner. Ein Maserati war fürs Wochenende, wenn man keine Limousine brauchte.“ Trotzdem kamen fünf der 776 Quattroporte mit Karosserie des Studios Frua zu uns; zwei davon sind heute noch bekannt.
Die erste Sportlimousine der Welt war der Quattroporte beileibe nicht: Der Jaguar Mark 10 seines Cousins imponierte auch Maserati-Chef Omer Orsi. Und die 4,1-Liter Version des V8 ist überhaupt kein Rennmotor, obwohl ein Quartett an Doppelvergasern und Nockenwellen derlei suggeriert. Das Werk gab nach Italo-Norm 260 PS an, der TÜV taxierte ihn auf 231 PS bei moderaten 5.000 Touren. Der 4,7-Liter große Motor mit 290 PS (248 laut TÜV) geht ein bisserl besser. Drehfreude und Durchzug sind seine Stärken, leise ist er nicht. Straßenlage: Straff und sicher, am Kurveneingang so kopfschwer wie ein doppelter Alfa. Schnellste Limousine der Welt? 230 Spitze gab Maserati für den ersten Quattroporte an; Journalisten maßen am roten Rand des Tourenzählers 208, der Tacho zeigte viel mehr. Das reichte bis 1967: da zwängte Mercedes einen V8 mit 250 PS in die S-Klasse – der 300 SEL 6.3 wurde ein Riesenerfolg, auch unter Maserati-Fahrern.
Citro-Porte
Dann wurde es um den Quattroporte-Mythos eine Zeit lang finster; denn Maserati tat sich mit Citroen zuammen.Gemeinsam kreierte man das Nobel-Coupé Citroen SM.
Aber die Franzosen mussten sich aus Finanznot selbst an ihre Erzrivalen, den Peugeot-Konzern PSA verkaufen. Dort sah man sich das Experiment Maserati zunächst einige Jahre an. Ein neuer Quattroporte mit Antriebstechnik des Citroen SM war in Arbeit, mit V6-Motor, Schwebefahrwerk und Vorderradantrieb. Das einzige frontgetriebene Auto im Zeichen des Dreizacks wurde 1974 präsentiert, und es war eine Totgeburt. Je nach Quelle entstanden maximal 13 Fahrzeuge. Kaum ein Jahr später war Maserati wieder einmal pleite, PSA verkaufte die Firma an Alejandro de Tomaso. Und der machte keine halben Sachen!
Ohne Quattro, mit Porte
„Hat der Quattro-Antrieb?” war 1983 eine ungern gehörte Frage im Autosalon Wurmbrand am Wiener Parkring. Vier Türen hatte der in seiner dritten Version zum Kantenkreuzer mutierte Luxuswagen, vier Räder auch. Aber noch immer „nur“ zwei angetriebene Räder.
Erstaunlicher waren die vier Vergaser unter der gewaltigen Haube, wo – um eine Million Schilling – jeder damals bereits eine Einspritzung erwartete. Gekauft wurde er trotzdem: Etwa zwanzig der 2.141 gebauten kamen ins Land, fünf davon in Finalversion Royale mit 300 statt 282 PS. Vier weitere flogen 1984 über Schwechat nach Jordanien, fürs Königshaus. Ungepanzert wiegt er 2,1 Tonnen, in nicht rostfreiem Stahl gepresst bei Innocenti, neben den Italo-Minis. Für viele Fans ist er auch heute noch der Quattroporte schlechthin. Und er wurde auch zum standesgemäßen Flaggschiff der Repubblica Italiana: Enzo Ferrari war recht unwirsch, als Italiens Präsident Pertini damit bei der offiziellen Visite in Maranello vorfuhr.
Meinte ein Käufer 1984: „Straßenlage besser als mein Mercedes 450, Leistung gleich, Verbrauch höher. Viel höher!“ – Deutsche Tester maßen 9 bis 14 Liter, aber auf 50 Kilometer. Besitzer staunten auch über den Verschleiß an Bremsen, Dämpfern, Federn, Reifen. Aber das Leder mit Faltenwurf! Und ein Sound wie Luciano Pavarotti: Ab 160 hört man keine Beifahrerin mehr. Der Spitze von 214 (im Drive) bis 222 (im 5. Gang) wegen kaufte man ihn nicht. Schnell sein konnten AMG-Taxi und Turbo-Bentley leiser.
Das B-Wort bleibt Tabu
Spritziger sind die viertürigen Biturbo 420, 425 und 430 mit der (unecht) goldenen Uhr im Cockpit. Das Motor-Downsizing wurde später auch von Audi kopiert; der dortige Chef schenkte 1990 seiner Gattin einen roten Biturbo Spyder, weil es noch kein Audi-Cabrio gab.
Aber hinter der schlichten Fassade steckten oft Defektteufel. Nach 10.000 Sportlimos taten die neuen Chefs von Fiat so, als habe es nie einen Biturbo gegeben. Der Nachfolger 1994 sah unscheinbar aus, was noch mehr Leder und Holz übertünchen sollten. Etwa vierzig der 1.625 V6-Exemplare mit 284 PS und fünf der 755 V8-befeuerten Autos mit 335 PS brachte Bruno de Cilia ins Land, ein jeder mit Verlust verkauft. Die Rettung für Maserati kam 2003 durch die Zwangsehe mit dem früheren Rivalen Ferrari. Ein neuer großer Quattroporte folgte, gestylt von Pininfarina wie ein großer Alfa 156. Mehr als 20.000 Menschen mit Geschmack fuhren darauf ab, 25 kamen Jahr für Jahr zu uns. Unter der Haube orgelt ein Ferrari-V8 mit 400 bis 440 PS. Das reicht (hinterm Walserberg) für Tempo 270 bis 285. Zum 50. Jahrgang ist wieder Motor-Downsizing mit Doppelturbo angesagt – aber nennen Sie ihn trotzdem nicht Biturbo! Jetzt darf man im Zeichen des Dreizacks sogar dieseln. Und Jürgen Keusch, unser achter Maserati-Vertreter in 50 Jahren, kann beim jüngsten Quattroporte endlich „Ja!“ sagen: Denn der V6 mit 410 PS kommt auch mit Quattro(porte)-Antrieb. Giancarlo Lange; Fotos: Manfred Lang, Maserati, Newspress, Archiv Lange