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Mercedes X-Klasse: Sternen-Pick Up

Staub-Edel

Die Stuttgarter interpretieren das Modethema Lifestyle-Laster ebenso praktikabel wie komfortabel. Mit der X-Klasse will Mercedes vom Pick Up-Kuchen mehr als mitnaschen.

Auch die Stuttgarter konnten sich dem Trend zu Klein-Pritschenwagen nicht verschließen. Sie drückten im Rahmen der Technik-Kooperation mit Nissan (Navara) und Renault (Alaskan) ihrem Pick Up-Modell, der X-Klasse, einen unverkennbaren Mercedes-Stempel auf. Der erschöpft sich nicht im Montieren des Stern-Logos auf dem Kühlergrill: Der 5,340 m lange Deutsche wurde gegenüber seinem japanischen und französischen Bruder um sieben Zentimeter von 1,850 auf 1,920 Meter in die Breite gedehnt. Damit steht er auf breiterer Spur. Der Radstand misst unverändert 3,150 Meter.
 

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Weiters ist die Fahrwerksabstimmung auf erhöhte Feinfühligkeit und Pkw-hafte Umgänglichkeit getrimmt. Gefeilt hat man zudem an Geräuschdämmung und Abdichtung. Damit sollte es nicht notwendig sein, nach einem Geländeritt allzu viel Staub aus dem Interieur wedeln zu müssen. Ausstattung und Optionen-Offert ensprechen den Komfort-Vorstellungen der Stuttgarter, unter anderem mit feinen (Leder-)Möblierungs-Optionen – damit man auch im Staub wie im gesamten Sternen-Modellprogramm gewohnt edel unterwegs sein kann.

Solide Antriebe

Die Motorisierung gleicht in den Start-Modellen der von Navara und Alaskan: ein Vierzlinder-Diesel mit 2,3 l Hubraum. Mit Mono-Turbo hat er 163, mit Biturbo 190 PS. Manuell geschaltet werden können beide Versionen. Der stärkere Selbstzünder ist vorerst nur mit einer siebenstufigen Automatik kombiniert, später auch mit Handschaltgetriebe. Das zuschaltbare 4×4-System enspricht jenem des Japaners und Franzosen. Ein technisches Alleinstellungsmerkmal hat die X-Klasse: Hier wird auch an der Hinterachse – die untypisch für Pick Ups nicht Blatt-gefedert, sondern eine Mehrlenker-Konstruktion ist – über Scheiben statt Trommeln gebremst.
 
 

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

 
Mit seinen ab 2.213 kg Leergewicht kann es der Doppelkabiner mit einer Nutzlast von bis zu 1067 Kilogramm aufnehmen, die maximale Anhängelast beträgt je nach Leistung von 1.650 kg bis zu 3,5 Tonnen. Auf die Ladefläche (L/B/H: 1587x 1560 x 475 mm) passt eine Europalette. Die Offroad-Eckdaten: 600 mm Wattiefe, 221 mm Bodenfreiheit, 100 Prozent Steigfähigkeit, vorne 29, hinten 24 Grad Böschungswinkel, 20,4 Grad Rampenwinkel und 49,8 Grad maximale Schräglage.

Sand, Schlamm, Schotter

Damit haben sich die Brüder schon ausgezeichnet: der Navara im Wüstensand von Marokko und der Alaskan im glitschigen Schlamm in Slowenien. Die X-Klasse ist auf dem trockenen Terrain des ÖAMTC-Offroad-Fahrtechnikzentrums in Stotzing, Burgenland, angetreten. Hier hat der Deutsche Steig- und Stehvermögen sowie geschmeidige Wendigkeit bewiesen, der Parcours ist bekannt für Verwinkeltheit.
 

Für mitte dieses Jahres hat Mercedes einen Dreiliter-V6-Diesel angekündigt. Der kommt mit  285 PS – das ist Top-Leistung im Eintonnen-Pick Up-Segment -, Wandler-Automatik und permanentem Allradantrieb.
In Österreich ist der Staub-Edle ausschließlich als Doppelkabiner zu haben. Robust-Versionen mit reinem Hecktrieb und Solokabine sind für jene Märkte bestimmt, in denen die X-Klasse vornehmlich im Arbeits- und weniger im Lifestyle-Einsatz ist.
 

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Der Preis: ab 40.692 Euro.

Nissan Navara Austria Limited Edition

Limitiert

Ein Sondermodell für den heimischen Markt bringt etliche Optionen inklusive – es gibt aber nur 50 Stück.

Basis ist die Version Acenta mit Doppelkabine, Allradantrieb, 2,3l-Dieselmotor (120 kW/163 PS) und Sechsgang-Schaltgetriebe. Serie sind da unter anderem Klimaanlage, Sitzheizung vorne, 16-Zoll-Leichtmetallräder, autonomer Notbrems-Assistent, Bergab- und Anfahr Assistent, Tempomat und einiges mehr.

Foto: Nissan Österreich
Foto: Nissan Österreich

Dazu kommen bei der Austria Limited Edition Alu-Winterkompletträder, Anhängevorrichtung, Einparkhilfe hinten und Velours-Fußmatten. Außen zeigt das Sondermodell sich mit schwarzen Streifen auf Motorhaube, Heck sowie dem unteren Türbereich. Schwarz sind auch die Schwellerrohre.
Zu haben um 31.770 Euro brutto (26.475 Euro netto), laut Importeur ist das ein Preisvorteil von 8.000 Euro brutto (6.667 Euro netto).

Pickup als Studie: Mercedes-Benz X-Klasse

Stylish Explorer

Ein Buchstabe war noch frei, und ein lukratives Marksegment: Daimler zeigt Mut zur Pritsche, mit fremder Hilfe.

Der eine trägt Mascara, der andere Sunblocker: Zwei Konzeptfahrzeuge zeigt die Marke mit dem Stern, eines davon wird es in die Schauräume schaffen.
Nämlich die elegantere Variante: Als stylischen Entdeckungsreisenden an der Kreuzung zwischen Arbeit, Freizeit und Freiheit sieht Daimler die X-Klasse, die wir ab Ende 2017 erwarten dürfen.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Ein „premium Pickup“ soll es sein – das erinnert etwas an Volkswagens Eigendefinition seines Amarok. Die Deutschen blicken primär auf die heimische Konkurrenz, war der Amarok der Weckruf für Mercedes-Benz?

Keine Fahrt ins Ungewisse

Die deutsche Nobelmarke plant erstmals einen Pickup, erfindet das Rad, und die Pritsche, jedoch nicht neu. Denn wie beispielsweise schon beim Kleintransporter Citan bedient man sich einer Basis aus dem Portfolio des Kooperationspartners Renault-Nissan.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Die Anlaufschwierigkeiten der Citan-Reihe hat man in Untertürkheim sicher noch nicht vergessen und wird daraus zweifellos seine Schlüsse gezogen haben. Mit Nissan Navara und Renault Alaskan hat die franko-japanische Allianz eine taufrische Pickup-Architektur auf Lager. Auch gebaut wird die X-Klasse für Europa im spanischen Nissan-Werk in Barcelona.
zur Technik hört man derzeit nur Grundsätzliches: Leiterrahmen, Sechszylinder-Turbodiesel, permanenter Allradantrieb.
Die Zielmärkte sind neben der immer Pickup-verliebteren Alten Welt vor allem Lateinamerika und Südafrika. In Nordamerika bleibt die Akte X geschlossen, denn dort wäre das Fahrzeug zu klein.
(Falls es irgendwann einmal auch eine Y- oder Z-Klasse geben soll, hätte Nissan mit dem Titan auch etwas Größeres auf Lager.)
Foto: Daimler
Foto: Daimler

Für ganz eilige Lieferungen: Vauxhall Maloo LSA

Leichtes Nutzfahrzeug

Experten sind sich einig: Diesel sind böse! Also brauchen wir neue Lastautos, und Vauxhall hat was im Programm – Pritsche mit Benziner…

Nein, der kommt nicht zu uns! Erstens gibt es den Maloo nur als Rechtslenker, und zweitens hört sich der ganze Spaß vermutlich sowieso in einem Jahr auf.

Foto: GM
Foto: GM

Foto: GM
Foto: GM

Denn da sperrt General Motors‘ australische Tochtermarke Holden ihre eigene Fertigung in Australien zu. Und die Zeit der V8-Kultur „down under“ nähert sich langsam ihrem Ende. Aber solange dort noch die Lichter brennen, gibt es klassische „Utes“, also Pritschenwagen auf Pkw-Basis.
Auch am Heimatmarkt sind die Utes heutzutage vor allem Spaßmobile, zumal die V8-Variante mit ihren durchaus anständigen 544 PS aus den acht Häferln mit insgesamt knapp 6,2 Litern Hubraum.
Und im britischen Königreich ist das zweifellos genau so, obwohl Vauxhall das Modell als „Großbritanniens schnellsten Lieferwagen“ bewirbt.
Das Drehmoment ist mit 671 Nm ebenfalls äußerst brauchbar. Geschaltet werden darf hier übrigens noch ganz altmodisch per Hand. Also: Bitte die Ladung immer fest verzurren!
Dass auch der Maloo ein bisserl was schleppen kann (wenn er muss), beweist Vauxhall mit einer ganz besonderen Nutzlast – dem ältesten Auto der Marke, einem 5HP aus dem Jahr 1903.

Update: Pickup von Mercedes-Benz

Premium-Pritsche

Im Lauf des Jahrzehnts will Mercedes einen mittelgroßen Pickup auf den Markt bringen – gemeinsam mit Renault-Nissan.

Der erste Pickup eines Premium-Herstellers: So kündigt Mercedes-Benz sein Projekt an und schießt damit einen Giftpfeil auch in Richtung Volkswagen, wo ja der Amarok nicht ohne Erfolg vom Band läuft.

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Foto: Daimler
Foto: Daimler

Genau in dieses Marktsegment will Mercedes mit einem Fahrzeug, das beim globalen Boom der strapazierfähigen Allzweckautos mitnaschen soll.
UPDATE – jetzt wissen wir auch, wie das vonstatten gehen wird: Daimler und Renault-Nissan erweitern ihre bestehende Kooperation, der Nachfolger des jetzigen NP300 (bei uns heißt er Navara) liefert die Plattform für das Mercedes-Modell.
Angeboten wird er dann nicht nur in Schwellenländern, auch in Europa:
Neben Lateinamerika, Südafrika und Australien wird die Alte Welt ein Absatzmarkt des von der Nutzfahrzeug-Tochter Mercedes-Benz Vans gebauten Fahrzeuges sein.

Neue Nische

Man war in diesem Bereich noch nie so richtig aktiv; den (Puch) G gab es mit Pritschen-Aufbau, und natürlich hatte und hat man etliche Kleinlaster sowie auch den Unimog im Sortiment.
Pkw-Artiges mit Ladefläche stand nach dem 2. Weltkrieg am Wiederaufbau-Programm; das erste Friedensmodell 170V gab es auch als Pritschenwagen.
Später kamen hauptsächlich Karossiers zum Zug: Firmen, die auch Kombis, Ambulanzen und ähnliche Sonderaufbauten fertigten, bauten das eine oder andere Pickup-Modell. Und es gab Studien wie z.B. den sechsrädrigen (Puch) G mit AMG-Antrieb, das „Vario Research Car“ oder auch den Smart For-Us.