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Auf der IAA: Borgward kommt zurück

Accessible Premium

Gibt es ein Leben nach dem Wirtschaftswunder? 1961 ging Borgward pleite, jetzt probiert ein Enkel des Firmengründers den Neustart.

Borgward gbt die Parole „accessible premium“ aus. Leistbare Premium-Qualität soll es sein – kein Retro, kein Super-Luxus. Zehn Jahre hat man sich Zeit gelassen; noch voriges Jahr war am Messestand von Borgward nur eine restaurierte Isabella zu sehen.

Foto: Borgward AG
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Foto: Borgward AG
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Nostalgiker schwärmten von einer Isabella 2.0, jüngere Semester bemühten wahrscheinlich Online-Ressourcen. Denn Borgward gibt es seit einem halben Jahrhundert nicht mehr.
Das Exhumieren von Kult-Marken ist riskant. Das haben auch die großen „Player“ im Autogeschäft mitunter erfahren müssen. Daimler, sonst sehr beharrlich im Verneinen von Misserfolgen, drehte das Experiment Maybach ab. Warum also Borgward?

Vielleicht für China

Den Hintergrund will man in China bereits kennen: Foton, ein Hersteller von Lkw und Geländewagen und Tochterunternehmen der Beijing Automotive Group, möchte ins Pkw-Geschäft einsteigen; der chinesische Staat lässt das aber nicht zu.
Über die „Hintertür“ der deutschen Firma – die Zentrale sitzt jetzt nicht mehr in Bremen, sondern in Stuttgart – könnte Foton doch noch in den Personenwagen-Markt einsteigen. Borgward spricht jedenfalls vom Marktstart 2016 zunächst in China.
Und das erste Modell, ein SUV namens BX-7, hat eine gewisse, unbestreitbare Ähnlichkeit mit dem aktuellen Styling der Marke Buick. Die genießt in China besonderes Ansehen.

Zu Tode saniert?

Ende der 1950er war Borgward die Nummer 2 in Deutschland. Neben Mercedes-Benz war man damals auch der einzige verbliebene Voll-Portfolio-Hersteller, allerdings aufgeteilt auf mehrere voneinander (zu) unabhängig agierende Marken.
Den Anfang machte 1924 ein Lastendreirad, daraus wurde der „Goliath“, später Lastwagen. In der Nachkriegszeit startete man mit dem Kleinstwagen Lloyd LP300 durch. Auf den „Leukoplastbomber“ folgten, im Gleichschritt mit den wachsenden Bankkonten und Leibesumfängen der Wirtschaftswunder-Generation, bald größere Angebote unter den Marken Borgward, Lloyd und Goliath.
Das Coupé der Baureihe „Isabella“ war ab 1954 ein zertifiziertes Traumauto. Daneben baute man Nutzfahrzeuge, Rennwagen und Hubschrauber. Als die Geldmittel knapp wurden, sprang der Stadt-Staat Bremen finanziell ein.
1960 hielt die deutsche Presse dem recht autokratisch agierenden Carl F.W. Borgward den sprichwörtlichen „Spiegel“ vor. Da bekamen auch die Finanzverwalter der Hansestadt kalte Füße. Der Firmengründer wurde abgesetzt, doch schon 1961 ging das Unternehmen in Konkurs.
Carl Borgward überlebte seine Firma nur um zwei Jahre, mit dem Stigma des Bankrotteurs. Verschwörungstheorien gab es zur Genüge. So saß der damals eingesetzte Sanierer gleichzeitig in der Chefetage bei BMW. Und nach dem Konkurs bekamen die Gläubiger binnen einigen Jahren ihr Geld zurück.

Das Beste aus zwei Welten: Honda Project 2&4

X-Bow-Konkurrenz?

Das Honda Project 2&4 ist der Gewinner des weltweiten Designwettbewerbs von Honda und wird im Rahmen der IAA vorgestellt.

Ganz im Sinne des „Creative Engineering“ soll das „Honda Project 2&4“ die Stellung des Unternehmens als weltweit führender Motorenhersteller widerspiegeln. Im vergangenen Jahr hat Honda 28 Millionen Motoren für den Automobil-, Motorrad-, Power Equipment-, Boots- und den Luftfahrtsektor hergestellt.
Das „Honda Project 2&4“ ist das Ergebnis des kontinuierlichen Bestrebens von Honda, ein noch intensiveres Fahrerlebnis zu schaffen. Hier fließt die Kompetenz des Unternehmens aus der Automobil- und Motorradentwicklung zusammen. Der Motor stammt von der Rennmaschine RC213V und wurde für öffentliche Straßen modifiziert. Damit verbindet das „Honda Project 2&4“ das Gefühl der Freiheit eines Motorrads mit der Manövrierbarkeit eines Automobils.

Foto: Honda
Foto: Honda

Die Antriebseinheit wurde ursprünglich für die MotoGP entwickelt und nun speziell auf den Einsatz auf öffentlichen Straßen abgestimmt. Der V4-Viertakt-Motor mit 999 cm³ Hubraum bringt eine Spitzenleistung von mehr als 215 PS bei 13.000 Upm und einem maximalen Drehmoment von mehr als 118 Nm bei 10.500 Upm bietet das Aggregat jede Menge Power. Ergänzt wird der Motor durch ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT).
Mehr als 80 Entwickler und Designer nahmen am „Global Design Project“ – dem unternehmenseigenen Designwettbewerb von Honda – teil, das Teil des Engagements zur Förderung kreativen Denkens im gesamten Unternehmen ist. Der jährlich stattfindende Designwettbewerb unter Hondas weltweit ansässigen Designstudios soll die Team- und Projektteilnehmer darin bestärken, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und dabei ungewöhnliche Ergebnisse zu erzielen.
Foto: Honda
Foto: Honda

Das Team ließ sich von den Rennsportgenen der Marke inspirieren und orientierte sich bei Karosseriedesign und Motoranordnung an dem legendären Honda RA272 von 1965. Die Konstruktion zeigt den Hauptrahmen und die Funktionsteile des Fahrzeugs auf und erinnert eher an ein Motorrad – sie ist ähnlich kompakt gestaltet. Mit einer Länge von 3.040 mm, einer Breite von 1.820 mm und einer Höhe von 995 mm wiegt das Modell nur 405 kg. Dadurch kommt die Leistung des Mittelmotors perfekt zur Geltung. Gemeinsam mit dem niedrigen Schwerpunkt der Karosserie sorgt dies für ein äußerst dynamisches Ansprechverhalten.
Das Fahrgefühl im offenen Cockpit wird durch die Fahrersitze noch verstärkt: Dank des „schwebenden“ Sitzes verspürt der Fahrer die Freiheit eines Motorrads. Damit wird das intensive Fahrgefühl, das durch die starke Leistung – der Motor kommt erst bei 14.000 Umdrehungen in den roten Bereich – und die Technik entsteht, abgerundet – so Honda.
Fotos: Honda

GTI-Jubiläumsmodell zum 40. Geburtstag

Schnelles Geschenk

Auf der IAA in Frankfurt zeigt VW den bisher stärksten Serien-GTI: Der GTI Clubsport kann dank Boostfunktion bis zu 290 PS abrufen.

Mit einem leistungsstarken Sondermodell begeht VW Anfang 2016 den 40. Geburtstag des Golf GTI. Nachdem die Wolfsburger im Sommer auf dem Tunertreffen am Wörthersee eine seriennahe Studie des Kompaktsportlers gezeigt hatte, gibt es auf der IAA in Frankfurt (17. bis 27. September) das endgültige Auto zu sehen.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Den Antrieb übernimmt wie bereits angekündigt eine 195 kW/265 PS starke Version des aus dem Standardmodell bekannten Zweiliter-Turbobenziners. Bislang gibt es die nur beim spanischen GTI-Verwandten Seat Leon Cupra, während der Golf selbst in der Performance-Ausführung mit maximal 169 kW/230 PS Vorlieb nehmen muss. Bei der Clubsport-Studie kommt nun zusätzlich noch eine Boost-Funktion zum Einsatz, die die Leistung für zehn Sekunden auf mehr als 290 PS erhöht.
So gerüstet sprintet der GTI Clubsport in sechs Sekunden von null auf 100 km/h. Ist statt der serienmäßigen manuellen Sechsgangschaltung ein Doppelkupplungsgetriebe an Bord, geht es noch einmal 0,1 Sekunden schneller. Auf den Verbrauch hat die Automatik eine mäßigende Wirkung: Statt 6,9 Liter gibt der Hersteller 6,7 Liter an.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Neben der Leistungssteigerung gibt es auch ein Design- und Aerodynamik-Upgrade. Das besteht unter anderem aus einen komplett neuen Frontstoßfänger, einem Dachkantenspoiler sowie einem Heckdiffusor. Erkennbar ist das Spitzenmodell zudem an schwarzen Spiegelkappen.
Die GTI-Geburtstagssondermodelle haben bei VW eine gewisse Tradition. 2007 gab es eine Spezialauflage anlässlich des ein Jahr vorher gefeierten 30. Geburtstags, 2011 folgte die „Edition 35“. 2021 wäre dann die 45er-Version dran – die kommende Generation des GTI wäre dann rund drei Jahre auf dem Markt.
Fotos: Volkswagen

 
 

Massiv wie ein Berg: Bentley Bentayga

Luxus hat seinen Preis (und Gewicht)

Bentley produziert mit dem Bentayga erstmals einen SUV – Die Eckadaten: Zwölfzylinder, 608 PS, mehr als 300 km/h.

Noch läuft das Produktionsband im Schneckentempo. Doch ab Ende November dürfte es hektischer zugehen am Firmensitz von Bentley in Crewe. Alle 17 Minuten soll dann ein Auto vom Band rollen, und zwar der „schnellste, luxuriöseste und exklusivste SUV der Welt“. So betitelt Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer den Bentayga, der auf der IAA in Frankfurt Weltpremiere feiert.

Foto: Bentley
Foto: Bentley

Der Bentayga soll den Boom sportlicher Geländewagen auch in die Luxusklasse tragen. Dafür haben die Briten eine Milliarde Euro in ihre Fabrik gepumpt und 400 neue Mitarbeiter eingestellt. Denn bei Bentley wird noch viel von Menschen statt Maschinen erledigt: Allein 6000 Stiche brauchen die Näherinnen, um das Logo aufs Lederlenkrad zu bringen.
Das ist purer Luxus. Luxus, der den mindestens 200.00 Euro teuren Bentayga vom Audi Q7 abheben soll. Mit dem halb so teuren SUV der Konzernschwester ist er technisch in weiten Teilen identisch.
Das Design des Bentayga ist etwas gefälliger als bei der Studie EXP9F, die Bentley als Vorbote des Serienmodells vor gut drei Jahren auf dem Genfer Salon präsentierte. Doch mit pfannengroßen Schweinwerfern, einem Kühlergrill so groß wie ein Scheunentor und weit ausgestellten Kotflügeln mangelt es dem Wagen nicht an Präsenz oder Protz. Benannt ist der Wagen nach einem Berg auf Gran Canaria.
Foto: Bentley
Foto: Bentley

Der Vergleich mit dem Massiv kommt nicht von ungefähr: Mit 5,14 Metern Länge ist der Wagen ziemlich wuchtig. „Das Auto ist groß genug für Märkte wie China oder Amerika“, sagt Dürheimer. „Aber gleichzeitig ist er noch klein und handlich genug für Europa“, – hofft er.
Überhaupt ist der Bentayga eine Gratwanderung: Auf der einen Seite bedienen sich die Briten so gut es geht aus dem Teileregal des VW-Konzerns. Das Head-up-Display, das Navigations- und Infotainmentsystem sowie die Assistenzsysteme sind hierfür Beispiele. Das senkt die Kosten. Auf der anderen Seite unterstreichen die Bentley-Verantwortlichen mit Details ihre Eigenständigkeit. So sind die Lüfterdüsen aus dem Vollen gefräst, die Aschenbecher massiv, die Lederausstattung ist üppig. „Wo der Q7 bestenfalls auf 37 Prozent kommt, werden im Bentayga 98 Prozent aller Innenraumteile beledert“, sagt ein Produktionsplaner.
Dass sich Bentley dabei mancher Innovation wie dem virtuellen Cockpit aus dem Q7 bewusst verweigert, gehört zum Spleen, den eine Marke wie Bentley vielleicht bewusst kultiviert. Stattdessen setzen die Briten weiterhin auf mechanische Instrumente. „Man vererbt seinem Enkel auch keine Digitaluhr von Casio“, sagt Dürheimer.
Foto: Bentley
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Die eigentliche Emanzipation von Audi findet beim Antrieb statt. Zur serienmäßigen Luftfederung gibt es beispielsweise erstmals eine Wankstabilisierung, die auf elektrische Stellmotoren mit einem eigens installierten 48-Volt-Bordnetz setzt. Anders wäre das Schwergewicht von 2,4 Tonnen wohl kaum zu bändigen.
Das zentrale Alleinstellungsmerkmal ist aber der Motor: Als einziger Geländewagen kommt der Bentayga ab Werk mit einem Zwölfzylinder. Aus sechs Litern Hubraum holt das Triebwerk 608 PS und beschleunigt der Wagen in 4,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und knackt sogar die Marke von 300 Stundenkilometern.
Der Bentayga soll auf jedem Terrain zu Hause sein. Doch so oft man an dem Schalter für die insgesamt acht Fahrmodi auf der Mittelkonsole auch dreht, eines wird man nicht aktivieren können: Differentialsperren oder eine Geländeuntersetzung. „Bei 900 Newtonmeter Drehmoment ist Traktion für uns kein Thema. Da kommt man überall durch,“ so Technik-Chef Rolf Frech.
Foto: Bentley
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Dürheimer sieht für die Marke in dem SUV einen Türöffner für Märkte mit schlechten Wegen und noch zu entwickelnder Infrastruktur. Dabei denkt er etwa an China, Indien oder Südamerika. Zudem könnte der Wagen die Rolle eines Alltagsautos für Superreiche einnehmen. Deshalb plant er auch eine Variante mit fünf und sogar sieben Sitzen. Denn das Gros der knapp 80.000 Bentley-Fahrer hat nach Recherchen von Marktforschern ein halbes Dutzend Autos in der Garage – aber keinen Bentley, den sie für Freizeit und Ferien mit der Familie nutzen. Dafür klettern sie gerne in den SUV eines anderen Herstellers: Land Rover. Die Konkurrenzmarke war bei der Entwicklungsarbeit des Bentayga deshalb die wichtigste Referenz.
Fotos: Bentley

VW: Der „Bulli“ feiert 65er-Jubiläum

Nordkap oder Mongolei

VW feiert den runden, den 65. Geburtstag seines Nützlings-Stars in allen Varianten mit einer Neuauflage des T5 – der heißt folgerichtig T6.

Die einen kreieren automobilen Kult mit atemberaubendem Design und mächtiger Leistung, die anderen bringen es zuwege, mit einem pragmatischen Nutzfahrzeugs eine Legende zu erschaffen. Siehe Volkswagen mit dem VW-Bus. Zahllos sind die Geschichten der Leistungsfähigkeit und der Abenteuer, die sich um den Transporter vom Erstling, dem T1, weg ranken, seien diese privater oder gewerblichen Natur. Ein Nimbus, den sich der deutsche Mehrzweck-Nützling erhalten hat, trotz oder wegen technischer Anpassungen, etwa dem Wechsel von Heck- auf Frontantrieb (mit dem Wechsel vom T3 auf den T4).

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

2015 ist für den VW-Bus oder auch den „Bulli“ ein besonderes Jahr: Er feiert seinen 65. Geburtstag, und VW erneuerte, vielmehr aktualisierte ihn und führt ihn nun als T6. Ob fünf oder sechs, das änderte nichts an seinen Dimensionen. Er ist zum Beispiel immer noch für Innenstadtgassen und Autobahnbaustellen-Überholspur taugliche maximal 1,90 Meter und ein Winziges breit. Auch wurde an seinem Design außen wie innen korrigierend und modernisierend eingegriffen. Die Pkw-Versionen mit fein gesetzten Details – nebst Dekorelementen auch mit neu gepolsterten Sitzen -, die Nützlings-Varianten mit erhöhter optischer und materialseitiger Robustheit.VW T6 Caravelle
Die technische Neuinterpretation ist vor allem im Hinblick auf Verbrauch und Emissionen wesentlich tiefgreifender. Die Motorenpalette besteht durchwegs aus fein bearbeiteten Zweiliter-Vierzylindern mit dem Hauptaugenmerk auf den Dieseln. Doch auch wenn die Nachfrage bezüglich Benzinern in Österreich im einprozentigen Bereich liegt gibt es sie noch, und zwar zwei Direkteinspritzer mit 150 respektive 210 PS. Mit den Dieseln wird eine Leistungsbandbreite von 84 über 102 und 150 bis 204 PS abgedeckt, 2016 wird um eine 116 PS-Leistungsstufe ergänzt. Alle Aggregate sind laut VW weniger auf Topleistung als auf Langlebigkeit ausgelegt. Das kann man je nach Motorisierung und Ausstattung mit manuellen Fünf- oder Sechsgang beziehungsweise Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe austesten. Allrad wird weiterhin angeboten, allerdings derzeit ausschließlich in Kombination mit dem stärksten (Biturbo-)Diesel (mit 204 PS). Überarbeitet beziehungsweise neu justiert wurden Fahrwerk, Lenkung und Bremsen.VW T6 Calfornia Beach Ocean Coast
In der zweifarbig lackierten Jubiläums-(Pkw-)Version und mit Top-Ausstattung und 4×4-Antrieb absolvierte der T6 rund um Stockholm auf Autobahnen, Landstraßen, auf Feld- und Waldwegen seine ersten Probier-Kilometer. Eine kurze Kostprobe, die dennoch lange genug war, um zu diskutieren, ob man zuerst in Richtung Nordkap abbiegen sollte oder gleich Ulan Baator in der Mongolei ins Navigationssystem eintippen sollte. Oder sich gleich eine der neuen California-Versionen, die es ab sofort in den Varianten „Beach“, „Ocean“ und „Coast“ gibt, aussuchen.
Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Wo und in welcher Version – Multivan, Kombi, Caravelle, Transporter – auch auch immer man den T6 auch hinführt: Man kann von aufgestockter Elektronik begleitet werden. Eine Multikollisionsbremse ist nun serienmäßig an Bord. Zu haben ist nebst anderem ein adaptiver Abstandsregeltempomat, ein Einpark- und ein Anhänger-Asstistent. Nachgereicht wird eine elektrisch zu betätigende Heckklappe. Nebst Infotainmentsystem und Navigation kann ein mobiler Internet-Anschluss via bordeigenem W-LAN den T6 zum voll vernetzten Outdoor-Wohnzimmer (oder auch –Büro) vervollständigen.
Die Preise: Multivan ab 35.990 Euro, Kombi ab 31.490 Euro, Caravelle ab 38.347 Euro, Transporter ab 23.940, California ab 46.990 Euro (Beach).
Fotos: Volkswagen

Nissan Evalia: siebenfach elektrisch

Batterie-Bus

Den elektrisierten e-NV200 offeriert Nissan in der Pkw-Variante Evalia nun auch mit bis zu sieben Plätzen. Die dritte Sitzreihe ist wegklappbar.

Gerade ein Jahr ist es her, dass Nissan den NV200 elektrifiziert hat. Als Batterietriebling ist er auf dem Papier am Typenbezeichnungszusatz „e-„ identifizierbar, in freier Wildbahn deuten blaue Design-Details auf den Elektriker-Status hin. Das betrifft sowohl die reine Nützlingsversion – Kastenwagen und Kombi – als auch die Pkw-Variante namens Evalia. Die war bislang am (exklusiven) Produktionsstandort Barcelona als Fünfsitzer vom Band gerollt. Jetzt reicht Nissan eine Version mit sieben Plätzen, damit eine Kleinbus-Variante nach.

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Eingebaut wurde dafür in den Tiefen des Fonds eine dritte Sitzreihe. Der Modularität und Praktikabilität halber sind die zusätzlichen Sitzmöbel sowohl falt- als auch (seitlich) anklappbar. Das ändert nichts am Antrieb, der vom Leaf übernommenen und adaptierten, batterie-betriebenen E-Maschine mit 109 PS (und 254 Nm Maximaldrehmoment), gekoppelt an ein CVT-Getriebe. Für die maximal mögliche Reichweite gibt Nissan bis zu 167 Kilometer an. Ob Fünf- oder Siebensitzer: Der Batterie-Bus ist ausschließlich in der Top-Ausstattung Tekna orderbar.
Der Preis: ab 38.386 Euro inklusive Batterien, ab 32.640 Euro bei Miete der Akkus. Bestellungen ab sofort, Auslieferungen ab Herbst.
Fotos: Nissan

 

Škoda Superb Combi: Superbe Verlängerung

Mit Charme und Schirmen

Škoda schließt mit dem Combi an die Erneuerung des Mittelklasse-Flaggschiffs Superb an und addiert zur (Lade-)Praxis solid-coole Eleganz.

Es war nur eine Frage der – kurzen – Zeit, bis Škoda zur neuen, zur dritten Generation der Superb-Limousine die Kombi-Karosserievariante nachreicht. Was bei den Tschechen traditionell „Combi“ genannt wird, ist eine Verlängerung der fünftürigen Stufenheck-Variante (die eher Hatchback als stufig ist) mit einem wohl proportionierten, weil stärker als bisher strukturiert Abschluss in Form einer schräg angeschnittenen Heckklappe.
Dahinter tut sich erwartungsgemäß eine derzeit konkurrenzlos große Ladehöhle auf: bei aufrecht gestellten Rücksitzlehnen umfasst das Ladevolumen 660 Liter. Das kann auf bis zu 1.950 Liter gesteigert werden (um 170 Liter mehr als bei einem seiner engsten Verwandten aus Wolfsburg).

Foto: Skoda
Foto: Skoda

Damit das Gepäck und sonstiges Ladegut sich nicht selbständig machen, haben sich die Skoda-Leute für den verlängerten Superb zusätzlich zu den schon bekannten und teils charmanten „Simply Clever“-Features – siehe etwa die in den Türen verstaute Schirme – noch ein paar weitere einfallen lassen, und auf ingesamt 31 gesteigert. Das Kofferabteil zum Beispiel kann mittels klettverschluss-bewehrten Separatoren unterteilt werden.
Ein neues lade-erleichterndes Aufpreis-Feature ist das „virtual pedal“, ein Heckklappenöffnungssystem mittels Fuß-Gestensteuerung.
Foto: Skoda
Foto: Skoda

Was abgesehen vom Laderaum die Interieur-Einrichtung und die Möblierung betrifft, so entspricht der Combi der Limousine.
Gleiches trifft auf das Motorisierungs-, Getriebe- und Antriebsart-Offert zu, mit drei Benzinern sowie drei Dieseln im Leistungsbereich zwischen 120 und 280 PS, gekoppelt je nachdem an ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder an ein Sechs- beziehungsweise Siebenstufen-DSG.
Allradantrieb ist entweder an den 150- oder 190 PS-Diesel oder an den 280-PS-Benziner gebunden.
Analog zum Viertürer ist auch für den Lader eine Reihe von elektronischen Infotainment-, Komfort- und Assistenzsystemen entweder serienmäßig oder optional verfügbar – inklusive des adaptiven Fahrwerks (DCC) aus dem VW-Konzernregal. Der Preis: ab 28.310 Euro.
Fotos: Škoda

 

R-Line-Pakete für den Golf Sportsvan

Die feine Linie

Volkswagen zeigt auf der Internationalen Automobil-Ausstellung erstmals den Golf Sportsvan im R-Line-Design.

Der Trend, Neuwagen zu individualisieren, ist ungebrochen. Insbesondere dynamische Ausstattungsfeatures sind dabei gefragt wie nie zuvor. Volkswagen begegnet diesem Trend, die Spezialisten der Volkswagen R GmbH haben zwei „R-Line“-Pakete für den Golf Sportvan entwickelt. Weltweit erstmals gezeigt wird der so perfektionierte Golf Sportsvan auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt.Der neue Volkswagen Golf Sportsvan R-Line
Das Paket „R-Line“ beinhaltet ein Komplettprogramm für das Ex- und Interieur. Wer die individualisierte Innenausstattung ausklammern möchte, kann sich indes mit dem Paket „R-Line“-Exterieur auf die sportlichen Karosserieveredelungen beschränken.
Mit dem „R-Line“-Exterieur Paket erhält der Golf Sportsvan neu designte Stoßfänger mit Lüftungsgittern und Chrom-Elementen (vorn) im „R-Line“-Design sowie „R-Line“ spezifische Lufteinlässe. Im Heckbereich ist zudem ein Diffusor im integriert. Darüber hinaus gehören zum Exterieur-Paket verchromte Endrohrblenden der Abgasanlage, abgedunkelte Rückleuchten und Schwellerverbreiterungen in Wagenfarbe.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Das „R-Line“-Paket Interieur zeichnet sich vor allem durch seine exklusiven Sportsitze aus. Sie werden durch Sitzmittelbahnen im Stoff „Race“ und Sitzwangen in der Microfaser „San Remo“ veredelt. Die Türverkleidungen sind auf die Sitze abgestimmt. Darüber hinaus veredeln Dekoreinlagen in „Black Lead Grey“, Einstiegsleisten mit „R-Line“ Schriftzug, Fußmatten mit einem farblich abgesetzter Ziernaht und eine Pedalerie samt Fußstütze in Edelstahl den Golf Sportsvan. Passend dazu: der schwarze Dachhimmel sowie eine farblich abgestimmte Schalthebelverkleidung. Feines Detail am Rande: die diversen Ziernähte in einer Kontrastfarbe (Schalthebelbereich, Multifunktions-Sportlenkrad, Mittelarmlehne, Türseitenverkleidung und Fußmatten).
Unabhängig davon bietet Volkswagen für den Golf Sportsvan zudem weiterhin das „R-Line“-Sportpaket mit Progressivlenkung, abgedunkelten Fondscheiben (zu 65 Prozent) und Sportfahrwerk (Karosserie 15 mm tiefer) an. Zudem offeriert Volkswagen für den Golf Sportsvan zwei verschiedene Leichtmetallräder aus dem „R-Line“ Programm: die 17-Zoll-Felge „Salvador“ sowie das 18-Zoll-Rad „Marseille“.
Fotos: Volkswagen

Zukunftsmusik: Studie Peugeot Fractal

Klangflunder

Mit der Studie Fractal gewährt Peugeot auf der IAA einen Blick in die Zukunft des Infotainments.

Klänge sind das vierte Element des Bedienkonzepts“, erklärt Matthias Hossann, der Chef der Peugeot Konzeptautos. Und was der ganz in schwarz gekleidete Mann meint, wird schnell deutlich, wenn in dem futuristisch anmutenden Coupé Fractal Platz nimmt. Die Türen und große Teile des Cockpits sind mit Profilen verkleidet, die an ein Tonstudio erinnern und, wie rund 80 Prozent des Innenraums, aus dem 3D-Drucker stammen.

Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Diese Herstellungstechnik soll in Zukunft eine wichtige Rolle bei den Autos der Löwenmarke spielen. Dazu kommen Türapplikationen, die – wie die Kabel hochwertiger Hifi-Lautsprecher – aus Kupfer bestehen. Die echten Lautsprecher – 14 an der Zahl – kommen vom französischen Hifi-Highend-Hersteller Focal und Membranen aus Leinen.
Fast jede Aktion des Fahrers wird mit einem passenden Klang untermalt. Setzt man den rechten Blinker, kommt ein synthetischer Sound von rechts. Genauso beim Navigationssystem, das die Richtungsansage ebenfalls durch die entsprechende Beschallungsquelle unterstreicht: wenn es nach links geht, meldet sich die Stimme auch von links.
Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Selbst in den Rückenlehnen der Sitze befinden sich vibrierende Kissen, die auf die Musik reagieren und sie so fühlbar machen. Damit die Soundfiles auch zur futuristischen Flunder passen, haben die Franzosen den brasilianischen Klangkünstler Amon Tobin engagiert. Der Blick in die automobile Zukunft ist nicht nur reine Spielerei: E-Autos müssen in Zukunft gehört werden, damit die anderen Verkehrsteilnehmer ihrer gewahr werden. Wenn Captain Future sich im Fractal nähert, klingt der rollende Stealth Bomber, wie ein Raumschiff.
Neben dem Sound spielen die Materialen eine große Rolle. Applikationen aus französischer Eiche zieren die obere Hälfte des Armaturenbretts und der hinteren Hälfte der Sitzlehnen. Die äußere Hülle des Hecks besteht aus Vinyl, wie die Schallplatten früherer Tage.
Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Alleine für diese Idee gebührt den Franzosen ein „Chapeau“. Mit wenigen Handgriffen lässt sich auch das Dach abnehmen und der 3,8 Meter lange 2+2-Sitzer verwandelt sich in ein aufregendes Cabrio. Ähnlich ausgefallen ist das Bedienkonzept, das fast ohne Knöpfe auskommt. Schließlich ist das Interieur des Fractals eine Weiterentwicklung des deutlich entschlackten i-Cockpits, das im Peugeot 308 R Hybrid zu finden ist. Im Zentrum der Bedienung steht ein Touchscreen in der Mittelkonsole und die Fähigkeit des Fractals mit der Samsung-Uhr zu kommunizieren. Der 12,3-Zoll-Bildschirm hinter dem Lenkrad ist im Grunde ein Head-Up-Display, das dreidimensionale Bilder erzeugt.
Foto: Peugeot
Foto: Peugeot

Der Fractal wiegt nur rund eine Tonne, da das Chassis aus Aluminium und die meisten Karosserieteile aus Carbon-Verbundstoff bestehen. Der E-Antrieb dürfte die größten Chance haben, irgendwann mal in Serie zu gehen: Zwei Elektromotoren, die sich an der Vorder- und Hinterachse befinden, sind die Basis für einen Allradantrieb, der das 170-PS-Vehikel sicher in der Spur halten soll. Durch die 30-kWh-Lithium-Ionen-Batterie hat der Fractal eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern.
Fotos: Peugeot

Jaguar XF: Businessklasse reloaded

Anschmiegsam & geschmeidig

Jaguar straffte dem XF das Aluminium-Rückgrat, nahm Gewicht heraus, fügte Techik hinzu und liefert handfeste Effizienz-Argumente.

Es ist mehr als bloß eine Katzenwäsche, die den Jaguar XF der zweiten Generation von seiner ersten unterscheidet. Auch wenn das auf den ersten, flüchtigen Blick nicht so aussehen mag. Denn alt ausgesehen hat er ja noch nicht, er, der bei den vom indischen Tata-Konzern rückengestärkten Briten eine neue Ära eingeleitet hat, gezeichnet von der straffend-abstrahierenden Handschrift von Chef-Designer Ian Callum. Dessen optische Vorstellungen weitergeführt und mit klassischen Zitaten ergänzt hat Wayne Burgess in der nun zweiten Generation der Katze, die in der Business-Klasse dem deutschen Mitbewerb paroli bieten will.
Darauf haben sich die Engländer wohl vorbereitet: Technisch, unter anderem mit verstärktem, auf 75 Prozent erhöhtem, Einsatz von Aluminium als Werkstoff, was in einer Gewichtsreduktion um bis zu 190 Kilo resultiert (er wiegt nunmehr ab 1.545 Kilogramm).

Foto: Jaguar
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Technologisch, mit neuen Features wie einem konfigurierbaren 12,3 Zoll großen TFT-Display anstelle der klassischen Armaturen sowie einem neuen – schnellen – wie ein Smartphone bedien- und sprachsteuerbaren Infotainment-System mit 10,2-Zoll-Touchscreen.
Motorisch, mit dem Einsatz der neuen Generation an Vierzylinder-Diesel-Aggregaten mit zwei Litern Hubraum (ersetzen die bisherigen 2,2-Liter). Die kleinere Konfiguration, mit 163 PS (der stärkere hat 180 PS), liefert vor allem für Österreich – in Bezug aufs Business-, aufs Flottengeschäft – mit einem Normmixverbrauch von vier Litern pro hundert Kilometer und einem CO2-Emissionswert von 104 Gramm pro Kilometer ein attraktives Argument.
Gewachsen ist der XK äußerlich nicht. Es bleibt bei knapp unter fünf Metern (4.954 mm, um sieben Millimeter kürzer). Innerlich ging mit der Komplett-Überarbeitung des Chassis eine Verlängerung des Radstands um 51 Millimeter (auf 2,96 Meter) Hand in Hand, damit großzügigerem Raumangebot im Interieur.
Foto: Jaguar
Foto: Jaguar

Die neu konstruierten Aufhängungen (siehe F-Type, siehe XE) mit Doppelquerlenker-Vorderachse und Integral-Hinterachse – beides aus Aluminium – sowie die neu abgestimmte Federung und Lenkung machen die Heckantriebs-Katze im kurvigen Geläuf noch geschmeidiger als bisher, dazu noch leichtfüßiger und ausgewogener als bisher. Und nicht erst dann, wenn man das optionale Dynamik-Programm addiert hat. Dann aber erst recht, wie mit dem Top-Diesel, dem Dreiliter-V6 mit 300 PS, in den Pyrenäen hart an der spanisch-französischen Grenze ausgelotet. In diesem wie in den Benzinern werden die Schaltstufen mittels der ebenfalls weiter verfeinerten Achtgang-Automatik sortiert. Die Zweiliter-Selbstzünder kann man mit Hand- oder Selbstschalter kombinieren.
Ohne Benzin geben’s die Engländer aber natürlich nicht. Man hat die Wahl zwischen einem Zweiliter-Vierzlinder mit 240 PS sowie einem Dreiliter-V6 mit 340 respektive 380 PS. Letzterer machte auf der Rennstrecke „Circuito de Navarra“, unweit von Pamplona, auch bremsenseitig eine souveräne Figur.
Ohne ein Konvolut an elektronischen Komfort- und Assistenz-Systemen geht es auch auf den britischen Inseln heutzutage nicht (mehr): Abgesehen von einem „echten“ Head Up-Display (lasergesteuert) sowie LED-Leuchten inklusive Fernlichtautomatik kann man unter anderem Stauassistent, Verkehrszeichenerkennung mit Tempo-Regelung, Totwinkel-Alarm mit Annäherungssensor, Querverkehrs-Warner, Einparkunterstützung etc. ordern. Das ändert aber nichts an dem für Jaguar typischen Inneneinrichtungsstil, der serienmäßig eine Zweizonen-Klimaanlage inkludiert sowie ab der zweiten Ausstattungsstufe „Prestige“ feines und anschmiegsames Sitz-Leder offeriert, garniert von Holz & Klavierlack, nicht zu vergessen das dezente Geräuschniveau, mit dem auch die Diesel-Versionen aufwarten.
Foto: Jaguar
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Stichwort Allradantrieb: Der ist ab Marktstart für die V6-Benziner verfügbar. Für weitere Motorisierungen wird diese Option im kommenden Jahr nachgereicht. Für jene Versionen, die nicht für 4×4-Systeme kompatibel sind, kann eine elektronische Traktionshilfe für zusätzlichen Anfahr-Grip sorgen.
Und der Kombi? Ob es für den aktuellen Sportbrake einen Nachfolger geben wird, diese Frage haben die Engländer mit fein lächelndem Schweigen – nicht – beantwortet. Ebenso wie die nach einem Hybriden.
Der Einstiegspreis: 42.100 Euro für den XF E-Performance Pure (163-PS-Diesel mit manueller Sechsgang-Schaltung). Der Marktstart: Oktober.
Fotos: Jaguar