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Test: Ford Fiesta ST-Line

Das EcoBiest

Downsizing lebt: drum hat Ford auch beim Fiesta die Kubaturen heruntergegroßt. Nicht jedoch den Fahrspaß.

Mehr als 1,5 Liter (beim Diesel) gibt’s in der Familie Fiesta nicht mehr. Die Benziner wachsen nicht mehr über 1.100 Kubik. Neueste Ware sind die Einliter-EcoBooster. Retrospektive: 1976 (Sie erinnern sich sicher!) leistet der damalige Einstiegsmotor 45 PS und braucht an die 20 Sekunden auf Tempo 100. Gesetzesbruch auf der Autobahn ist nicht möglich. Vier Jahrzehnte Entwicklung später: drei Häferln, Turbo, massiver Aufwand an Steuerungs-, Regelungs- und anderer Technik, zwischen 100 und 140 PS. Der Reihendreier schlägt sich auch z.B. im Focus tadellos. Der Fiesta sollte da kein Problem sein, oder? Zumal nicht für den 140er. Stimmt‘s?

Ein Liter Energie
Es stimmt. Der quirlige Motor bringt sehr brauchbares Drehmoment mit, Schaltorgien beim ersten Hügel gibt’s nicht. Das sechsstufige Getriebe schaltet sich angenehm präzise. Für ein Vier-Meter-Auto ist dieser Antrieb schon jenseits des Vernünftigen; der Spaß ist allemal ein Argument pro 140 PS. Der muss einem halt 19.650 Euro, für uns samt einiger Extras knapp 26.000, wert sein. Verbrauch: bei den Werks-Werten ist der Wunsch Vater des Gedankens, der Sechser geht für uns im Verhältnis in Ordnung. Die Karosserie ist ein bewusster Schritt weg vom „praktisch“, hin zum „sportiv“. Überhaupt in der ST-Line und dem famosen Rot unseres Testmobils.

Vernunft „plus“
Leben mit Fiesta: was soll man sagen. Keine besonderen Vorkommnisse vorm Einkaufszentrum. Er tut, was ein Kleinwagen halt so tut. Und auf Wunsch eben doch noch ein bisserl mehr. Da nimmt man auf der Fahrt zum unglaublichen Möbelhaus gern die Ausflugsroute. Keine kreuzbrecherischen super-sportlichen Anwandlungen, grad genug, dass es bei aller entspannten Beherrschbarkeit richtig lustig werden kann, auch innerhalb der Tempolimits.

So vernünftig, so politisch korrekt, so öko, so eco – und so viel Spaß in einer kleinen Packung: der Ford Fiesta ST-Line ist keine Vernunft-Wahl. Vernunft ist nicht alles.

TECHNISCHE DATEN
Ford Fiesta 1.0 EcoBoost ST-Line

  • Motor
    Reihen-Dreizylinder, Direkteinspritzung, Turbo
  • Hubraum
    998 ccm
  • Leistung
    103 kW/140 PS bei 6.000 U/Min.
  • Drehmoment
    180 Nm bei 1.400-5.000 U/min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    202 km/h
  • 0–100 km/h
    9 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    4,5 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    5,9 l auf 100 km
  • CO2
    102 g/km
  • Getriebe
    Sechsgang manuell
  • Reifen
    205/40 R18
  • Kraftübertragung
    Vorderrad
  • Bremsen
    Scheiben, vorne, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.070 kg
  • Tankinhalt
    43 l
  • Preis
    19.650 Euro
  • Preis des Testwagens
    26.000 Euro

 
Fotos: Robert May

Flotter Sport-Drilling: Ford Fiesta ST

Weniger ist mehr

Weniger ist mehr lautet die Devise bei Ford, denn der neue Fiesta ST kommt in Zukunft mit drei Zylindern aus.

Foto: Ford
Foto: Ford

Nur noch drei Häferl im Fiesta ST? Sie sollten nicht voreilig die Nase rümpfen, denn an Leistung mangelt es dem neuen, schnellen Spaßmacher nicht. Trotz des Wegfalls eines Zylinders leistet der neue ST immerhin 10 PS mehr als die Sandard-Version des Vorgängers. Ford verspricht 200 PS und 290 Newtonmeter aus 1,5 Liter Hubraum. Die Zylinderabschaltung  soll laut Ford unbemerkt ablaufen.
Foto: Ford

Da aufgeladene Dreizylinder nicht wirklich für Sparsamkeit stehen, kann bei ziviler Fahrweise auch ein weiterer Zylinder abgeschaltet werden, was für einen Verbrauch von 5 Litern auf 100 Kilometern sorgen soll. Die Fahrprogrammauswahl ermöglicht Anpassung von Motoransprechverhalten, Lenkung, Motorsound und Elektronischer Stabilitätskontrolle. Zudem soll eine aktive Sportauspuffanlage für die richtige Klanguntermalung sorgen.
Fotos: Ford

 

Die Preise des neuen SEAT Leon Cupra

Faszination Traktion

Neben einer optischen Auffrischung erhält der Leon Cupra des Modelljahres 2017 10 PS mehr, den Kombi gibt es wieder mit Allradantrieb.

Foto: SEAT
Foto: SEAT

Die aktuelle Generation des Leon Cupra ist schon eine wahre Granate. 290 PS sorgen für ausreichend Vortrieb und Fahrspaß. Ist die Straße jedoch nass, stolperte der starke Spanier über seinen Vorderradantrieb; Traktion gab es beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven nur auf der Hinterachse.
Dies wird sich mit der neuen Generation ändern. Sein 2 Liter großer TSI-Motor bringt es nach dem Facelift auf 300 PS und 380 Newtonmeter maximales Drehmoment. Das sind 10 PS und 30 Newtonmeter mehr als bisher. Zudem wird es den Kombi (ST) auf Wunsch mit Allradantrieb geben – in Kombination mit einem DSG-Getriebe.
Foto: SEAT
Foto: SEAT

Die Drei- und Fünftürer-Varianten behalten ihren Vorderradantrieb. Dabei sorgt weiterhin ein elektronisches, selbstsperrendes Differenzial für weniger Schlupf. Zudem verfügen die Top-Modelle der Baureihe weiterhin über das Adaptiv-Fahrwerk DCC sowie eine Progressiv-Lenkung. Die optischen Änderungen halten sich wie bei seinen zivileren Brüdern in einem überschaubaren Rahmen. Bis auf eine markantere Frontschürze und neue Scheinwerfer hinten und vorne bleibt der Leon Cupra seinem Design treu. Der neue SEAT Leon Cupra ist bereits bestellbar und ab April im Handel. Die Preise: Ab 38.200,– Euro für den dreitürigen SC, ab38.590,– Euro für den Fünftürer. Der Kombi (ST) startet bei 39.740,– Euro.
Fotos: SEAT

Nur für Japan: Subaru WRX S4 ts

Limited Edition

Der letzte verblieben Wagen mit „Rallyegenen“ erhält ein umfangreiches Sportpaket, jedoch nur in seinem Heimatland.

Foto: Subaru
Foto: Subaru

Der Subaru WRX hat seinen Status als Homologationsmodell für die Rallye-Weltmeisterschaft längst hinter sich gelassen. Die neueste Generation hat nur mehr wenig mit dem puristisch zu fahrenden Ableger aus dem Sport gemein, der er einmal war. Geblieben sind der Allradantrieb, der Boxermotor und die sperrbaren Differentiale. Denn man hat eine neue Richtung eingeschlagen: Man will mit dem sportlichsten Modell der Marke so manchen Käufer von Sportwagen in die Schauräume locken. Ob dies gelingt? Schauen wir mal…
 
Foto: Subaru
Foto: Subaru

Jedoch wird der Heimatmarkt mit Sonderserien der Limousine weiterhin bedient. Auf das Sondermodell S207 folgt nun der S4 ts. Der 300 PS starke Boxermotor bleibt dabei unverändert, jedoch wurde das Drehmoment unter Volllast um 10 Prozent gesteigert. Das stufenlose Automatikgetriebe verfügt über einen Ölkühler. Ein Sportluftfilter und eine Vierrohr-Abgasanlage sorgen für den richtigen Sound und ein speziell abgestimmtes Bilstein-Fahrwerk für mehr Fahrspaß. Eine größere Brembo-Bremse an der Vorderachse und diverse Verstrebungen und Verstärkungen im Achsbereich runden das Sondermodell ab.
Foto: Subaru
Foto: Subaru

Äußerlich fällt der S4 ts vor allem durch die geänderte Frontschütze und die 19 Zoll großen Schmiederäder auf. Im Innenraum nimmt man auf beheizten Recaro-Sportsitzen Platz. Optional gibt es das NBR-Paket (Nürburgring). Dann thront auf dem Heck ein mächtiger Spoiler aus Karbon. Der S4 ts wird nur vom 4. Oktober 2016 bis zum 12. März 2017 in Japan zum Verkauf angeboten. Über den Preis macht Subaru keine Angaben.
Fotos: Subaru

 

Ford: Neuer Kuga auch als ST-Line erhältlich

Sportsgeist

Ford wird seinen überarbeiteten Kompakt-SUV auch in der sportlichen ST-Line-Ausstattung auf den Markt bringen.

Ob es wirklich sinnvoll ist, einen SUV tiefer zu legen, sei dahingestellt. Im Falle des neuen Kuga in der  ST-Line-Variante passen die 10 Millimeter mehr an Bodennähe allerdings gut zum sportlichen Design. Doch auch sonst legten die Ingenieure rundum Hand an: Der Kühlergrill präsentiert sich im Wabenmuster und die Felgen wachsen auf 18, beziehungsweise 19 Zoll. Schwarze Zierelemente, ein Dachkantenspoiler sowie modifizierte Front- und Heckschürzen runden das Design ab.
Und auch im Innenraum finden sich zahlreiche Goodies, wie die Teilleder-Sportsitze. Auch der Schalthebel und das Lenkrad werden mit Rinderhäuten bespannt. Die Motorenpalette wird jeweils drei Diesel- und Benzinaggregate umfassen. Die 1,5 Liter Ecoboost-Benzinmotoren gibt es mit 120, 150 oder 182 PS samt Allradantrieb. Die Dieselmotoren leisten zwischen 120 und 180 PS.
Der Marktstart in Österreich, sowie die Preise des Kuga ST-Line sind derzeit noch nicht bekannt.
Foto: Ford

Ford rüstet seine ST-Modelle auf

ST für alle!

Der Focus und der Fiesta sind ab sofort mit der Ausstattungslinie ST-Line erhältlich, zudem gibt es das limitierte Sondermodell Fiesta ST200.

Leistungsstarke Sportmodelle von Kleinwagen haben bei Ford eine lange Tradition. Den Anfang machte im Jahr 1981 der Fiesta WR2 mit 84 PS. Zum 40-jährigen Jubiläum bringt Ford nun eine Sonderserie Namens Fiesta ST200. Sein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor leistet 200 PS und stemmt 290 Newtonmeter auf die Kurbelwelle – 18 PS und 50 Newtonmeter mehr als beim „normalen“ ST.
Für bis zu 20 Sekunden stehen im „Overboost“ 215 PS und 320 Newtonmeter zur Verfügung, was für eine Beschleunigung von 6,7 Sekunden auf 100 km/h sorgt. Ein Sportfahrwerk, ein kurz übersetztes Getriebe und die Fahrdynamikregelung „Enhanced Torque Vectoring Control“ (ETVC) sollen den Fahrspaß zusätzlich erhöhen. Beim Verbrauch gibt Ford 6,1 Liter an.
Wie auch beim Focus RS gibt es einen „Driftmode“, der zwar keine spektakulären Drifts ermöglicht, aber den Wagen bei Lastwechsel schon mal mit dem Heck „wacheln“ lässt. Zudem ist das ESC komplett deaktivierbar. Einen Haken hat die Sache allerdings: Der ST200 ist auf voraussichtlich 500 Einheiten limitiert. Den Österreich-Preis hat man noch nicht bekanntgegeben.

ST-Line für Focus und Fiesta

Foto: Ford
Foto: Ford

Und auch die „normalen“ Modelle des Fiesta und des  Focus sind ab sofort auch als neue „ST-Line“-Modellvarianten bestellbar – auf Wunsch entweder mit EcoBoost-Benzinmotoren oder mit TDCi-Dieselantrieben. Zur serienmäßigen Ausstattung der neuen ST-Line-Fahrzeuge zählen unter anderem in Wagenfarbe lackierte Karosserieteile wie die Front- und Heckschürze, ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk und Leichtmetallräder im grauen Rock-Metallic-Look. Die Einstiegspreise liegen bei 18.450,- Euro für den Fiesta ST-Line und bei 23.550,- Euro für den Ford Focus ST-Line.
Fotos: Ford
 

Im Test: Ford Focus ST 2.0 EcoBoost

Scharf focusiert

Im Kürzel liegt die Würze: Als ST wird der Focus mit dem neuen 250 PS starken Vierzylinder zum echten Kurvenräuber.

Das Kürzel ST steht bei Ford für „Sports Technologies“. Seit dem Jahr 2002 trägt auch der Bestseller Focus diese Buchstabenkombination – mit Erfolg. In 13 Jahren wurden bereits mehr als 140.000 Ford Focus ST verkauft. Der fünftürige Kraftprotz macht rein optisch was her: Eine neue, aggressivere Front, schmälere Scheinwerfer, imposantere Schweller machen das Facelift aus; am Heck keine Auspuffattrappe, keine Auspuffblende, sondern ein echter, hexagonaler Doppelauspuff mitten im Diffusor – Ford meint es ernst.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

In der Gesamtansicht tritt der flotte Kölner dennoch nicht aggressiv auf, sondern verkörpert zurückhaltende Dynamik – wie es sich für das Mittelding zwischen Focus normal und künftigem Focus RS gehört. Innen blinzeln zur Außenlackierung passende Farbakzente hervor – unter anderem an den eng, aber ausreichend komfortablen Recaro-Sitzen. Fahrer und Beifahrer sitzen tief und straff, das Sportgestühl umschließt den Körper und ermöglicht ein perfektes Kurvenerlebnis. Das gesamte Armaturenbrett wirkt jetzt sehr aufgeräumt, Befehle bis hin zur Klimatisierung kann der ST-Pilot dank neuem Konnektivitätssystem „Sync2“ jetzt über die Sprachsteuerung geben. So belässt er seine Hände fast immer am neuen Sportlenkrad, wo sie auch hingehören. Optisch gefällig und lange herbeigesehnt: Der acht Zoll große Touchscreen ist wesentlich bedienerfreundlicher als bisher. Darüber thronen drei sportliche Zusatzinstrumente für Öldruck und -temperatur sowie Ladedruck.

Nur ein mechanisches Differential fehlt dem ST

Die Vorderräder sind von der Leistung weniger überfordert als anderswo, obwohl sie von 250 PS und 360 Nm ab 2.000 Umdrehungen ordentlich hergenommen werden. Allerdings wimmern sie immer wieder nach einer Differenzialsperre, müssen aber mit Torque Vectoring durch Bremseingriff vorlieb nehmen. Das Sechsganggetriebe ist butterweich und präzise zu schalten, lediglich die Schaltwege dürften eine Spur kürzer sein.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Der Vierzylinder-Turbobenziner, das Herzstück des Focus ST, ist ein wahrer Freudenspender – sowohl in Sachen Antritt als auch Akustik. Das Triebwerk spricht spontan an, ein Turboloch gibt es nicht. Um flott aus der Kurve zu kommen, reichen bereits zwischen 2.000 und 2.500 Touren. Gut zum spontan reagierenden Motor passt der Sound des Vierzylinders: dieses heisere, rotzige Röhren, das manchmal sogar an einen Porsche erinnert, hat Suchtpotenzial – obwohl es (zumindest das Ansauggeräusch) künstlich erzeugt wird.

„Schwiegermuttertauglich“

Die Abstimmung ist exzellent – und ein gelungener Kompromiss zwischen sportlich hart und familientauglich komfortabel. Auch schlechte Straßen sollten im Focus ST kein Problem darstellen. Dank der sehr präzisen und direkten Lenkung lässt sich der 1,4 Tonnen schwere Fünftürer sauber durch enge Kurven zirkeln. Gibt man dem Kompakt-Sportler jedoch ordentlich die Sporen, dann sind schon auch Antriebseinflüsse in der Lenkung spürbar – insbesondere auf nasser Fahrbahn.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Zum Verbrauch: Wer den Focus ST ordentlich tritt, ist zweistellig unterwegs und muss häufig zur Tankstelle. Gemütliche, zurückhaltende Überlandfahrten wiederum sind mit 6,5 Litern zu machen. Unterm Strich benötigten wir 8,3 Liter. Und wenn man gerade Mal nicht auf Kurvenjagd ist, kann man auch ganz normal Sachen von A nach B transportieren: Mit einem Kofferraumvolumen von 363 bis 1.262 Liter ist der schnelle Focus auch urlaubstauglich.
Der Focus ST richtet sich an jene, die ihr sportliches Fahrzeug auch im Alltag bewegen wollen – ohne größere Kompromisse. Arbeitsweg, Einkauf, Reise, Rennstrecke: All das soll der Focus ST unter einen Hut bringen. Dies meistert der ST mit Bravour.
Fotos: Robert May

Motor: Reihen-Vierzylinder, Turbolader, Direkteinspritzung
Hubraum: 1.999 ccm
Leistung: 184 kW/250 PS bei 4.500 U/Min.
Drehmoment: 360 Nm bei 2.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 248 km/h
0-100 km/h: 6,5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 6,8 auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 8,3 l auf 100 km
CO2: 158 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 225/40 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1437 kg
Tankinhalt: 52 l
Preis: 34.250,- Euro
Preis des Testwagens: 42.450,- Euro
 

Test: SEAT Leon im Doppelpack

Sechs Räder

Zweimal SEAT Leon: In Blau als Fünftürer mit besonderer Sparsamkeit, in Weiß als Kombi mit dem Traktions-Vorteil dank Allradantrieb!

Beide Testfahrzeuge waren mit dem 1600er-Turbodiesel motorisiert, der mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombiniert ist. Und beide geben ein fesches Bild ab; das aktuelle Styling der Marke ist sehr gelungen.

Sparform: Leon Ecomotive TDI

Dem knapp 4,3 Meter langen Fünftürer passte auch die Außenfarbe Azul-Blau überaus gut. Die Gestaltung der LED-Lichter macht das Fahrzeug unverwechselbar und lässt es gleich noch hochwertiger aussehen. Die Sparmeister-Version „Ecomotive“ erkennt man an Änderungen am Kühlergrill.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Im Innenraum dominieren schnörkellose, klare Linien; an der Ergonomie und Bedienbarkeit gibt es nichts auszusetzen. Das Platzangebot ist auch im Fond prima; die Ladekante des Gepäckraums ist etwas hoch geraten. Um 23.890,- Euro gibt es den Leon in der getesteten Version mit der Ausstattung „Style“; an Extras waren z.B. Navi, Tempomat, elektrisch einklappbare Außenspiegel usw. an Bord. Das Testauto kommt dank Österreich-Paket (Lichtsensor, Regensensor, Innenspiegel automatisch abblendend), Winterpaket (beheizbare Vordersitze etc.), LED für Scheinwerfer und Rückleuchten, Zweizonen-Klima, Einparkhilfe vorne und hinten usw. auf 27.467,67 Euro.
Ecomotive: Das bedeutet aerodynamische Anpassungen, eine andere Getriebeübersetzung und reduzierte Bodenfreiheit sowie Rückgewinnung der Bremsenergie. Damit verspricht SEAT für den 110-PS-Motor einen Normverbrauch von 3,3 Litern im 100-Kilometer-Durchschnitt. Wir waren mit 4,6 Litern im sorglosen Testbetrieb schon sehr zufrieden!
Vom spaßbefreiten Knausern war das Fahrerlebnis weit entfernt. Der Leon bringt Agilität mit, der Dieselmotor verrichtet seine Arbeit elastisch und recht drehfreudig. Der geringe Spritverbrauch ist quasi ein Nebeneffekt, den man in Form der Reichweite erfreut zur Kenntnis nimmt.

Vier Pfoten: Leon ST 4drive

Ein Blaues Wunder in Weiß war der Kombi ST als 4drive mit Allradantrieb. Er wird nur mit Dieselmotoren angeboten. Augenfälligster Unterschied: 27 Zentimeter länger, mit einem Gepäckvolumen bis zu 1.470 Litern.
Der Motor leistet hier 105 PS, daneben wartet ein 150-PS-Selbstzünder. Ab 23.690,- Euro gibt es den Kombi-Löwen mit 4×4-Antrieb in der getesteten Motorisierung; der „Style“ kostet 25.490,- Euro. (Die Top-Ausstattung gibt’s nur mit 150 PS.) Den Antrieb kennt man aus anderen VW-Produkten wie z.B. dem Golf oder dem direkten Parallelmodell Škoda Octavia.

Foto: Johann Vogl
Foto: Johann Vogl

Das zusätzliche Gewicht von 100 Kilo für den Antriebsstrang fällt nicht störend auf. Das Sechsgang-Getriebe ist gut passend abgestimmt. Und der Antrieb auf alle Räder hilft bei der Agilität; er gibt dem Auto auch auf trockener Fahrbahn spürbar mehr Trittsicherheit und erlaubt höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Bei einigen Wolkenbrüchen des heurigen Sommers zeigte der 4×4-SEAT, was er kann. Das Plus an Stabilität war bemerkenswert. Ja, auch ein schlank motorisierter Kombi darf Spaß machen! 187 km/h sind als Vmax eingetragen; der Verbrauch laut Werk liegt bei 4,5 Litern auf 100 Kilometer. Wir waren im Testzeitraum mit 5,2 Litern recht nahe dran.
Der 4drive ist für den Einsatz auf Asphalt gedacht; wer hin und wieder doch in etwas raueres Terrain fährt, hat die Option des „Softroaders“ Leon X-Perience.

Der Leon ist ein Erfolgsmodell, und nicht zu Unrecht – beide Testautos brachten eigene Überraschungen: Der Ecomotive die Sparsamkeit ohne Knausern, der 4drive den Fahrspaß durch Allrad-Grip.

Fotos: Robert May, Johann Vogl
 

SEAT Leon Ecomotive TDI
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 81 kW/110 PS bei 3.200-4.000  U/Min.
Drehmoment: 250 Nm bei 1.500-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 199 km/h
0-100 km/h: 10,5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 3,3 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 4,6 l auf 100 km
CO2: 87 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/55 R16
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.260 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 23.890,- Euro
Preis des Testwagens: 27.467,61 Euro
 
SEAT Leon ST 4drive TDI
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 77 kW/105 PS bei 3.000-4.000  U/Min.
Drehmoment: 250 Nm bei 1.500-2.750 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
0-100 km/h: 12,0 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,5 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 5,3 l auf 100 km
CO2: 119 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 205/55 R16
Kraftübertragung: Allradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Verbundlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.380 kg
Tankinhalt: 50 l
Preis: 23.890,- Euro
Preis des Testwagens: 25.490,- Euro