Wovon Amerika träumt, was es demnächst fährt, und was wohl kaum nach Europa kommt – in drei Versionen.
Chrysler hat das Segment der Minivans miterfunden, aber die Familien-Mobile sind am Aussterben. Jetzt erfindet der Pentastar sein Großraumfahrzeug neu.
Mit dem Pacifica geht man, ähnlich wie z.B. auch Renault, in Richtung Crossover-Ästhetik. Nebenbei: Die Plattform ist seit längerer Zeit wieder eine Eigenentwicklung von Chrysler. Sie bringt auch den ersten Plug-In-Hybridantrieb der Marke mit zu den Händlern. Der vielleicht massivste japanische Auftritt seit Pearl Harbor: Mit dem neu gestalteten großen Pickup Titan Warrior will Nissan sich im US-Segment der großen „Pritschen“ etwas breiter machen als bisher.
Hier ist viel Geld zu holen, aber die Ausländer haben beim konservativen Pickup-Publikum noch immer keinen Auftrag gegen die Detroiter Hausmarken. Für Aufmerksamkeit sorgt die Brutalo-Version Titan Warrior in den Außenfarben „Thunder“ und „Magma“ mit 37-Zoll-Bereifung. Unter der Haube: Ein V8-Turbodiesel von Cummins samt Sechsgang-Automatik. PS & Nm: Ausreichend! In Serie: Vielleicht. Hasta l’Avista: Mit einem bildschönen Konzept glänzt die GM-Marke Buick.
Das heckgetriebene Coupé namens Avista wird unter diesem Label (wenn überhaupt) nur in Amerika und China zu sehen sein. Aber: andere Marken des Konzerns könnten sich womöglich ein paar Ideen davon abschauen. Auch das Styling der europäischen GM-Tochter schimmert in Avistas Linien durch. Unter dem feschen Blech arbeitet ein V6-Twinturbo mit 400 PS und Achtgang-Automatikgetriebe.
Bei uns nur im „Grauimport“, aber mancher sind weniger grau als andere: Die Marke Dodge ist auch in Österreich präsent.
Ram, Durango, Challenger, Viper: Das Wiedersehen überrascht positiv, auch beim Blick ins Interieur, der früher mitunter ein Kopfschütteln auslöste. Eigenheiten im Look & Feel sind durchaus erwünscht, denn man will ja etwas anderes fahren als die anderen. Komplett zulassungsfertig bekommt man beim Dodge-Händler Anton Peicher im steirischen Werndorf seinen herrlich „unkorrekten“ V8. Oder auch V10!
Selbsterklärend: Viper & Challenger
Jetzt heißt sie wieder „Dodge“, aber die Viper ist die Viper! Mit Fahrhilfen abgesichert, mit mehr Gadgets denn je im eng taillierten Cockpit, und zum Glück unverändert stimm- und auch sonst gewaltig. (Frühmorgens im Wohngebiet bitte sich nur mit Standgas zu bewegen.) „Feine Klinge“? – Nein! 650 PS und ein Drehmoment jenseits der 800 Newtonmeter aus 8,4 Litern Hubraum freuen den Neandertaler in uns.
Das Sechsgang-Getriebe macht jeden Gangwechsel bedeutungsschwer. Bergwertung statt Quartermile: Diese Viper „geht“ und „liegt“ (und bremst) besser als je zuvor. Das stimmt auch für den Dodge Challenger SRT. Eine „Challenge“ war früher seine lieblose Ausführung, da hat sich viel geändert: Optisch abgespeckt, mit feschem und brauchbarem Interieur. Mit knapp 1,9 Tonnen Eigengewicht und 477 PS ein Schwergewichtsathlet mit flinker Fußarbeit: Er lenkt ein, wie man es gern hat. Hält die Spur, wie er soll. Bremst wie erhofft, auch beim x-ten Versuch. Die sechsstufige Automatik (es gibt auch ein Schaltgetriebe) arbeitet flink und kongenial mit dem 6,4l-Hemi-V8 zusammen. Quasi familientauglich ist das Platzangebot: Die Grundfläche, die es außen einnimmt, stellt das Fünf-Meter-Coupé innen generös zur Verfügung. Und falls Sie wirklich viel Platz brauchen…
Sitzungszimmer & Ladehof
Was andere gern wären, ist der Durango, nämlich ein echter Siebensitzer. In der aufklappbaren dritten Reihe können tatsächlich auch Erwachsene ohne Spätfolgen mitreisen. Er fährt sich am bravsten, mit defensivem Untersteuern und deutlichem Andeuten der fahrwerklichen Grenzen. Hier wird gereist, umgeben von Getränkehaltern, 12-Volt-Steckdosen, Infotainment und Konnektivität. Zur Wahl stehen ein 3,6l-V6 mit 295 PS und Fünfgang-Automat oder der 360 PS starke V8 mit neuer Sechsstufen-Automatik und auch 4×4 statt Heckantrieb.
Die Chrysler-Pickups von heißen Ram, und schon der „kleine“ 1500 beherbergt als Viertürer fünf (auch stärkere) Personen ohne Gedränge. Beherbergen kann er auch, je nach Modell, 900 Kilo oder mehr Nutzlast auf der Ladefläche; er zieht bis zu 3,5 Tonnen. Der 5,8 Meter lange Ram 1500 ist, gemessen an seiner Größe, sogar handlich und bewegt sich in der 4×4-Variante trittsicher. Die ÖAMTC-eigene Schleuderplatte kostete ihm nur ein chromglitzerndes Lächeln. Es gibt eine zweitürige Version ebenso wie eine „Crew Cab“. Neben dem V6 und 401-PS-V8 mit Achtgang-Automatik, auch in LPG-Versionen, kommt demnächst ein Dreiliter-Turbodiesel. Mehr zum Angebot von US-Cars Peicher finden Sie unter www.uscar4you.at Johannes Gauglica Fotos: Ulrike Rauch