2012 war Schluss mit der Neuauflage der historischen Nobelmarke Maybach; aufgegeben hat Daimler den Traum vom Super-Luxus deshalb aber nicht.
Aktuell ist Mercedes-Maybach die Bezeichnung für die Top-Versionen der S-Klasse des eigentlich ausreichend strahlkräftigen Mercedes-Sterns. Mit einer Reihe von spektakulären Studien zielt man seit 2012 auf den, wie man ihn so schön nennt, „Wow-Effekt“ beim Publikum ab. Dort ist der Name Maybach goldrichtig.
2016 stellte sich beim Concours d’Elegance im amerikanischen Pebble Beach die Studie eines sechs Meter langen Coupés der Öffentlichkeit. Heuer hat man ein ebenso grandioses Cabriolet nachgereicht. Chancen auf Serienfertigung: null. Ausblick auf künftige Serienautos: ganz bestimmt. 5,7 Meter breit, 2,1 Meter lang: Übersehen würde man diesen Wagen („Auto“ ist beinahe zu vulgär) im Straßenverkehr nicht. Eine Luxuslounge unter freiem Himmel soll die fahrfähige Studie sein. Die stilistischen Inspirationen kommen aus der Epoche des Art Déco und aus dem Schiffsbau. An eine Landyacht gemahnt der Zweitürer nicht nur wegen des sanften Heckschwungs und der Farbe Nautik-Blau.
Die Herrlichkeit setzt sich fort bis in die kleinsten Details. So sind im Verdeck feine Goldfäden eingewoben. Das Leder der Sitze ist ähnlich verarbeitet wie die britischen Chesterfield-Möbel; jeder Knopf ist LED-beleuchtet. Man fährt elektrisch: Die Leistung des Antriebs mit vier E-Motoren beträgt 550 kW/750 PS. Der flache Akku im Unterboden ermöglicht eine Reichweite von über 500 Kilometern nach NEFZ. Unter der meilenlangen Motorhaube ist somit Platz für die nötigsten Accessoires des reichen und schönes Lebens. Das Neueste in Sachen Konnektivität und Infotainment ist selbstverständlich, der „Concierge“ verknüpft Navi und Terminkalender. Er nimmt auch jeglichen Wunsch in normaler Alltagssprache entgegen, ohne klassische Sprachbefehle. Nur von den Augen ablesen kann er ihn noch nicht.
Die Bayern präsentieren zum 100. Firmenjubiläum nun auch ein Motorrad, welches das Tragen eines Helmes überflüssig machen soll.
Die Bayrischen Motorenwerke feiern in diesem Jahr das erste Jahrhundert ihres Bestehens. Schon Anfang des Jahres stellten sie ein aufregendes Concept-Fahrzeug vor, welches einen Blick in die nächsten 100 Jahre des Automobilbaus geben soll.
In Los Angeles wurde nun auch das passende Bike zum futuristischen Wagen vorgestellt. Und auch das „Vision Next 100 Motorrad“ überrascht durch Design und Technik. Neben seinem vollelektrischen und emissionsfreien Antrieb kann das hochentwickelte Motorrad mit seinem außergewöhnlichen Äußeren punkten, wobei der schwarze Rahmen an die BMW R32 erinnern soll. Doch auch in der digitalen Zukunft soll – laut BMW – das Fahrgefühl analog bleiben: Fahrtwind, Beschleunigung und Fliehkräfte wird der Fahrer ungefiltert spüren. Nämlich ohne Helm und ohne Protektoren. Möglich soll dies eine Vielzahl an Assistenzsystemen und Sensoren machen. Dank totaler Vernetzung sind Informationen über drohende Gefahren – eine Baustelle oder auch ein Ölspur – immer verfügbar.
Statt eines Helmes wird der Biker der Zukunft eine Brille tragen, die als Schnittstelle zwischen den Fahrer und dem Motorrad dient. Eingeblendet werden unter anderem die richtige Linie in unübersichtlichen Kurven, mögliche Ausweichmanöver und Schräglageinformationen. Sollte der Fahrer zu spät oder gar nicht auf eine Gefahrensituation reagieren, greift die Elektronik ein. Das Concept-Bike baut auf einem schwarzen, gelenklosen Rahmen auf, dessen Verformbarkeit die Richtungsänderung ermöglicht. Bei niedrigem Tempo biegt er sich als Folge der Lenkerbewegung stärker, bei hoher Geschwindigkeit verformt er sich weniger. Auch eine Federgabel oder Dämpfer sucht man vergebens. Dies übernehmen die Reifen, deren Profil sich dem Untergrund anpassen.
Im Rahmen sitzt auch der Antrieb. In Form und Ausführung erinnert er an den traditionellen BMW-Boxermotor, beherbergt jedoch eine emissionsfreie Antriebseinheit. Je nach Fahrsituation ändert sich die äußere Gestalt des Motors. Im Ruhezustand liegt er eng an. Sobald die Fahrt beginnt, fährt der Motorblock seitlich aus. Während der Fahrt optimiert er so die Aerodynamik. Die größte Revolution des Motorrads ist aber, dass es nicht mehr umfallen kann – sowohl im Stand, wie auch beim Fahren. Fotos: BMW
Knapp 6 Metern lang, 750 PS stark und voller Luxus: Der Vision Maybach 6 ist der Star am Pebble Beach 2016.
Millionenschwere Sportwagen und Oldtimer wohin man schaut. Am Concours d’Elegance im amerikanischen Pebble Beach trifft sich einmal im Jahr alles was Rang und Namen in der Automobilszene hat – und natürlich die Schönen und Reichen mit ihren absurd-teuren Autoträumen. Doch der diesjährige Star des „Schönheitswettbewerbes“ ist kein seltener Oldtimer und schon gar nicht Benzinbetrieben.
Es ist die neueste Kreation der Mercedes-Tochter Maybach. Die „Maybach 6“ genannte Studie eines zweisitziges Coupés hat es in sich: Es soll eine Hommage an die glorreiche Ära der Aero-Coupés sein. Der Antrieb leistet 750 PS. Durch einen 80 kWh-Akku soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern möglich sein. Von Null auf 100 km/h wird in unter vier Sekunden beschleunigt, die abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Durch ein Gleichstrom-Ladesystem soll Strom für 100 Kilometer in nur 5 Minuten „getankt“ werden.
In den Flügeltüren des Mercedes-Maybach 6 ersetzen Kameras die Außenspiegel. Unter der langgestreckten Haube befindet sich statt einem großvolumigen Verbrennungsmotor reichlich Stauraum, in dem standesgemäß ein exklusiv für das Fahrzeug angefertigtes Kofferset Platz findet. Im Inneren zieren Luxus-Materialien wie Leder und Echthölzer die volldigitalisierte Bedienungslandschaft. Die Frontscheibe dient zudem als ein riesiges Head-up-Display. Zu kaufen wird es den Mercedes-Maybach 6 allerdings nie geben. Fotos: Daimler AG
Die Bayrischen Motorenwerke feiern ihr 100-jähriges Bestehen und wollen dieses Jahr vier innovative Konzepte vorstellen.
BMW feierte mit einer bombastischen Show in der Münchner Olympiahalle seinen 100. Geburtstag. Im Rahmen dieser Feier wurde auch das erste von vier Zukunfts-Konzepten vorgestellt – der Vision Next 100. Für das Concept-Car hat das Design-Team rund um Adrian van Hooydonk alle Register gezogen: Die Flunder mit den Abmessungen eines 5er sieht nicht nur von weitem futuristisch aus.
Beim ersten Hinsehen fallen vor allem die abgedeckten Radkästen auf. Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, hat aber Vorteile – vor allem in Sachen Aerodynamik, da Luftverwirbelungen in Grenzen gehalten werden. So kommt das „Jahrhundert-Modell“ auf einen cw-Wert von nur 0,18. Bleibt nur ein Problem: Wie lenkt man? (Wir erinnern uns an den Audi von I-Robot.) Die vorderen Radabdeckungen besitzen eine „Alive Geometry“ – wie BMW es nennt. Dies ist eine Art Kunststoff-Schlangenhaut, die sich je nach Lenkwinkel dehnt und zusammenzieht.
Rettet die Tiere und den Regenwald
Der Vision Next 100 soll auch nicht mehr aus den heute üblichen Materialen gefertigt sein. Holz und Leder sollen komplett entfallen – aus Liebe zur Umwelt. Stattdessen sollen recycelbare Kunststoffe und Abfälle, wie zum Beispiel Kohlefaserverbundstoffe aus anderen Produktionen eingearbeitet werden.
Tritt der Fahrer an den Wagen heran, öffnen die Flügeltüren automatisch und der Blick in das Wageninnere wird frei. Sieht aber wenig nach dem aus, was wir heute unter einem Cockpit verstehen. Auffallend ist dabei das Lenkrad – denn es sieht so gar nicht danach aus. Der „Lenkmöbel“, wie ihn sein Designer nennt erinnert eher an das Steuerruder eines alten Bombers. Knöpfe und Schalter gibt es keine, der BMW der Zukunft will nur mit Gesten gesteuert werden. Einen Tacho sowie sonstige Anzeigen sucht man ebenfalls vergebens – alle Informationen werden an die (ja, das hat er noch) Frontscheibe gespiegelt.
It loves to entertain you
Doch nicht nur die aktuell gefahrene Geschwindigkeit wird eingeblendet, der Bayer schlägt auf Wunsch auch die Ideallinie vor und eine empfohlene Geschwindigkeit. Aber nicht um wie von Sinnen um die Kurven zu hetzen, dies alles dient der Treibstoffersparnis. Weil wir gerade das Thema Sprit streifen: Wie der Wagen der Zukunft angetrieben werden soll, weiß BMW noch nicht. Zudem zeigt der Vision Next 100 auch Hindernisse an, die man selbst noch nicht erkennt – einen Biker hinter der nächsten Ecke zum Beispiel. Wie das funktionieren soll ist derzeit noch ein Geheimnis. Und nicht nur auf der Frontverglasung geht es drunter und drüber: 800 bewegliche Dreiecke am Armaturenbrett (also die Ablage vorne, Armaturen gibt es ja keine mehr) verändern sich je nach Fahrsituation und sollen den Fahrer gegebenenfalls warnen.
Selbst ist das Auto
Selbstfahren geht natürlich noch – muss man aber nicht. Der BMW der Zukunft kann natürlich auch voll autonom Fahren. Wenn man den Boost-Modus (so heißt das jetzt bei BMW, wenn der Mensch noch selbst die Hebel in der Hand hat) verlässt, klappt das Lenkrad samt Lenkstock ein, die Sitze nehmen eine andere Position ein und der markante Nierengrill verändert sich. Die Frontscheibe kann sodann als Fernseher oder für sonstige Spielereien genutzt werden. Auf der Motorhaube (nennen wir es mal so, denn keiner weiß, wo die Antriebseinheit sitzt) fährt der sogenannte Companion aus. Klingt komisch, ist aber so. Die Skulptur macht Fußgänger und die Mitreisenden darauf aufmerksam, dass der Wagen nun von alleine aus fährt. Er zeigt aber – quasi wie bei einer Füßgängerampel – Passanten an, dass er sie erkannt hat und sie nun die Straße queren können. Inwieweit die Bayern mit ihrer Zukunftsmusik den Takt der Zeit treffen werden, werden wir sehen. Aber einige Ideen könnten wir schon in naher Zukunft antreffen. Wir freuen uns schon auf die Studien der Konzerntöchter Mini und Rolls-Royce und natürlich auf das Bike der Zukunft, das ebenfalls in diesem Jahr folgen wird. Fotos: BMW
Renault zeigt erste Bilder vom Coupé, das den großen Namen der französischen Sportwagen-Tradition wiederbeleben soll.
Es hat sich hingezogen mit dem Comeback der legendären Marke aus Dieppe, aber 2017 soll endlich wieder ein Serienfahrzeug unter dem Namen Alpine in den Schauräumen stehen.
Auf der Rennstrecke hat die Marke ja bereits ein Comeback gefeiert und ihre Rückkehr nach Le Mans gefeiert. Noch heuer soll der Zweisitzer mit Heck-Mittelmotor (das Triebwerk logiert also, anders als bei den klassischen Erzeugnissen der Marke, vor der Hinterachse) gezeigt werden; gebaut wird er wieder in Dieppe. Der Weg dahin war ein steiniger; so hatte man ursprünglich eine Kooperation mit der Firma Caterham, die allerdings aufgelöst wurde.
Visionen im Gebirge
Nein, es geht nicht um Höhenkrankheit: Das Show-Car „Alpine Vision“, das man appetitlich auf den Serpentinen des Col de Turini in Szene gesetzt hat, entspricht laut Angaben des Herstellers zu 80 Prozent dem geplanten Straßenauto. Und schaut natürlich schon von Weitem der A110 ähnlich. Was ja beileibe nichts Schlechtes ist! Was wissen wir von der Technik? Noch nicht viel: Vier Zylinder sorgen für Vortrieb, und ein 0-100-Wert von „weniger als 4,5 Sekunden“ wird in Aussicht gestellt. Ebenso unklar sind auch die Preisvorstellungen – die fallen hoffentlich nicht zu „visionär“ aus!
Große Geschichte
Der neu erstandene Hersteller liefert einiges an interessanter Statistik mit: Die vom Renault-Tuner Jean Rédélé gegründete Marke gab es ursprünglich von 1955 bis 1995.
In dieser Zeit wurden 26.666 Straßenautos gebaut; dazu kommen 3.454 Lizenzerzeugnisse aus Brasilien (Willys Interlagos), Bulgarien (Bulgaralpin), Mexiko (Dinalpin) und Spanien (FASA). 70 Rennfahrzeuge entstanden insgesamt im Werk, an Erfolgen feierte man zum Beispiel den Sieg in der Rallye-EM (Jean-Claude Andruet 1970 mit der A110) und den WM-Sieg 1973 für die Équipe Alpine, sowie den Titel in der Rallycross-EM für Herbert Grünsteidl mit der A310 im Jahr 1977. Auf Asphalt kassierte man beispielsweise den Formel-3-Europameistertitel 1972, die Marken-Europameisterschaft 1974 mit dem Zweiliter-Prototypen A441, und dann als Glanzstück der Le-Mans-Triumph 1978 für Didier Pironi/Jean-Pierre Jaussaud mit dem Turbo-Hammer namens A442 B.
Nicht wenige träumen davon, einmal im Leben einen Bugatti zu fahren. Das ist nun zumindest virtuell möglich.
Supersportwagen-Hersteller Bugatti öffnet sich für Fans aus aller Welt: Zum ersten Mal ist ein Fahrzeug des exklusiven französischen Herstellers in dem Video-Rennspiel „Gran Turismo“ vertreten. Das Projekt „Bugatti Vision Gran Turismo“ stellt die Marke auf der IAA (17. bis 27. September) vor. Es dürfte auch einen erster Hinweis auf das Design des neuen Modells der Marke geben.
Als „Projekt für unsere Fans“ bezeichnet Bugatti-Präsident Wolfgang Dürheimer den neuen Bits-und-Bytes-Boliden. Der Begeisterung von Fans aus aller Welt für die Supersportwagen will die Marke damit Rechnung tragen und einen Bugatti auch für sie erlebbar machen. Bis auf einen Lufteinlass gibt es noch keine Bilder des „Gran Turismo“-Rennwagens. Dass die Vision Rückschlüsse auf das Design des neuen Supersportwagens von Bugatti zulässt, legt eine Äußerung des Chef-Designers Achim Anscheidt nahe: „Auch wenn die Gestaltung unseres Konzepts für Vision Gran Turismo der Natur des Projekts entsprechen überzeichnet und extrem performanceorientiert ist, so wird es in der progressiven Formensprache eindrucksvoll zeigen, wohin die Reise für das Bugatti-Design in den nächsten Jahren geht.“ Im Frühjahr ist mit dem 450. Veyron die erste Baureihe nach Wiederbelebung der Marke durch VW ausgelaufen, zuletzt leistete der Supersportwagen 1.200 PS. Das neue Modell ist noch in der finalen Entwicklung.