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Schlagwort: Volvo

Test: Volvo V60

Groß und artig

Nach dem Wachstumsschub des V60 schließt Volvos neuer Kombi sogar auf den großen Bruder V90 auf. Ist das schon zu viel des Guten?

Schick sieht er aus, der Mittelklasse-Kombi aus Schweden: Weg sind die scharfen Kanten, die der V60 in der ersten Generation hatte. Stattdessen: schlichte Linienführung und sportliches Erscheinungsbild mit Wiedererkennungswert. Die verschiedenen Fahrwerkseinstellungen ändern spürbar das Fahrempfinden, so kann man ihn in „Eco“ definitiv sparsamer fahren als im dynamischen Modus; der Komfortmodus ist ideal für Langstreckenfahrten. Seine Stärken spielt der Schwede aber im Winter aus. Es ist beruhigend, ein Auto zu haben, das diese Wetterkapriolen kennt und sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt.

Schwedisch? Aber sowas von!
Dezent wird mit eingenähten Fähnchen an den Sitzen darauf hingewiesen, wo die Wurzelndes V60 liegen. Das Interieur ist mit dem hellen Leder, dem großen Touch-Display mit den seitlich langgezogenen Lüftungsschlitzen, wie auch das Multifunktionslenkrad schön gestaltet. Beheizt werden nicht nur die Sitze, sondern auch das Lenkrad. Der große Kofferraum zeigt mit seinen über 580 Litern ein enormes Fassungs-vermögen. Die Klappe kann elektrisch geöffnet und geschlossen werden.

Sportlich? Aber klar!
Der Wendekreis überrascht positiv, da können manche Kleine nicht mithalten, und der Motor zeigt mit seinen 310 PS, dass Größe und Gewicht sich nicht negativ auswirken müssen. Die Euro-6d-TEMP-Norm wird dabei natürlich erreicht. Der Verbrauch ist für einen Mittelklassewagen dann mit 11 Litern doch etwas über dem Durchschnitt geraten. Sicherheit wird bei den Schweden großgeschrieben, und die unterschiedlichen Systeme bieten alles, um sich sicher zu fühlen: z.B. der Notbremsassistent, der manchmal gar früh anspringt. Oder der IntelliSafe-Assistent, der teilautonomes Fahren ermöglicht und den toten Winkel im Auge behält. Die 8-Gang-Geartronic mit Allrad schaltet unauffällig, ohne störendes Ruckeln oder Wartephasen, aber angemessen, um die über zwei Tonnen auf Spur zu halten.

Viel Platz bedeutet nicht behäbig: Der V60 fährt sich gutmütig, das Fahrwerk ist gut austariert und der Allrad kommt bei jeder Wetterlage zum Tragen und bringt Insassen jeder Altersklasse sicher ans Ziel.


TECHNISCHE DATEN
Volvo V60 T6 AWD Geartronic Inscription

  • Motor
    Reihen-4-Zylinder, Twin-Turbo, Direkteinspritzung
  • Hubraum
    1.969 ccm
  • Leistung
    228 kW/310 PS bei 5.700 U/Min.
  • Drehmoment
    400 Nm bei 2.200-5.100 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    250 km/h
  • 0–100 km/h
    6,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    7,4 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    11 l auf 100 km
  • CO2
    176 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    235/40 R 19
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    Einzelrad
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, innenbelüftet, ABS, ESP
  • Leergewicht
    1.903 kg
  • Tankinhalt
    60 l
  • Preis
    80.653 Euro

Fotos: Johann Vogl

Neu: Volvo V60

Nordische Noblesse

Die Erneuerung rollte mit dem SUV-Segment an, nach der Oberklasse folgt jetzt die goldene Mitte. Den Auftakt macht der Kombi V60.

Er folgt europäischen Ansprüchen mit Robustheit, Praxisorientierung und mehr Sportlichkeit als bisher.  Markante Features, wie die LED-Tagfahrlichtsignatur und die senkrecht gestellten Heckleuchten weisen den V60 als einen aus der neuen Generation aus, ebenso das Interieur mit dem großen Touchscreen für Infotainment, Navigation und Steuerung der Fahrzeug-Funktionen. Auf 4,67 Metern Länge erstreckt sich sehr geräumiger Wohnraum für vier Personen. Der Basis-Laderaum mit 529 Litern ist mehr als beachtlich, das mögliche Gesamtvolumen von 1.444 Litern reiht ihn eher in die Lifestyle-Abteilung ein.

Noch immer
Kombis sollen Flotten-Kunden locken. Trotz der Ankündigung, die Selbstzünder auszusortieren, rollt der V60 – anders als sein Limousinen-Pendant „made in USA“ – mit einem Diesel in den Markt. Die Leistungsstufen des Zweiliters: 150 und 190 PS. Die Diesel haben eine manuelle Sechsgang-Schaltung oder einen achtstufigen Wandler-Automaten. Dazu kommt zum Einstand ein Benziner mit 310 PS, weiters als Top-Motorisierung der Plug-In-Hyrid mit 407 PS. Das Selbstschaltgetriebe gehört bei Verbrenner- und Elektrobenzinern serienmäßig dazu. Die Alternativ-Abteilung wird 2019 um eine leistungsreduzierte Version des Hybridantriebs T8 erweitert.
Feelings
Auf die verordnete Sportlichkeit gefühlt werden konnte im V60 vorerst mit dem 340-PS-Benziner und dem 190-PS-Diesel. Angenehm aufgefallen ist der erhöhte Abrollkomfort auf 2,872 Metern Radstand. Das Temperament-Versprechen erfüllt der Otto grundsätzlich glaubhaft, im gefahrenen Modell spielte die Automatik nur bedingt mit. Der Diesel überzeugt mit sattem Drehmoment. Gefühlt gefühlvoll ist die Lenkung durchaus im sportlichsten Fahrmodus. Das komplettierte Konvolut an Sicherheitsassistenten erkennt nun, wenn man in den Schotter abzugleiten droht. Vervollständigt ist auch die Konnektivität.

Test: Volvo XC60

Seriensieger

Zeitlos im Zeitgeist: Volvo fahren ist wie in den Bio-Supermarkt gehen – gutes Gewissen kann man kaufen.

Kaum ein Monat vergeht, in dem das zweitgrößte aller Sport Utility Vehicles von Volvo (der XC90 ist noch größer) nicht einen Designpreis abstaubt. Der stärkste XC60 mit dem Anhängsel „T8“ ist ein Plug-in-Hybrid mit zwei Liter großem Vierzylinder-Benziner (320 PS) und Elektromotor (87 PS). Der eine treibt die Vorderachse, der andere die Hinterachse an. Wer wie viel arbeiten muss, hängt vom Fahrmodus ab, und vom Streckdrang des/der Fahrenden im rechten Fuß. Anstatt eines Drehzahlmessers zeigt das Display, wie viel man Gas geben kann, bevor der Benzinmotor mithilft. Die angegebenen 45 Kilometer rein elektrische Reichweite sind in der Praxis wirklich fast möglich, da-nach wartet wieder die Steckdose. Oder man fährt mit dem Verbrenner, dann allerdings bringt man im Alltagsbetrieb den (wegen der hybridfreundlichen Messungen) vorbildlichen Normverbrauch von nur 2,1 l/100 km auf einmal nur mehr schwer unter zweistellig. Da war’s das dann wieder mit dem Umweltschutz, solche Konsumation ist aber für Autos dieser Schwere mit halbwegs sportiven Fahrleistungen keine Besonderheit. Auf der anderen Seite erspart man sich etwas beim Kauf. Dank NoVA-Befreiung ist der T8 im Vergleich zu X3, Macan und F-Pace schon wieder günstig.

Sicherheit geht vor
Wie stellen wir uns ein Ferienhaus am Väner vor, dem größten See Schwedens? Hochwertige Materialien, edle Treibholzeinlagen, kaum Gerümpel und große helle Fenster – also genau so wie den XC60. Verglichen mit der Sechziger-Limousine bringt der XC60 viel mehr Ausstrahlung mit, nicht nur im strahlenden Weiß unseres Testwagens. Außerdem hat man mehr Platz, obwohl er nicht mehr Platz braucht. Sicher ist der Schwede immer, auch hier natürlich der Beste seines Jahrgangs. Dass die automatische Notbremse sehr ängstlich ist, lässt sich verkraften (sofern der hinterher Fahrende aufmerksam genug ist).

Das klassisch Nüchterne macht einen Volvo ansprechend stilvoll, aber keineswegs altmodisch – ein Spagat, den man nur in Schweden schafft.

TECHNISCHE DATEN
Volvo XC60 T8 Twin Engine A WD

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo, Kompressor; Elektromotor
  • Hubraum
    1.969 ccm
  • Leistung
    299 kW/407 PS bei 5.700 U/Min.
  • Drehmoment
    640 Nm bei 2.200–4.800 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    230 km/h
  • 0–100 km/h
    5,3 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    2,2 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    9,6 l auf 100 km
  • CO2
    50 g/km
  • Getriebe
    Neungang-Automatik
  • Reifen
    236/60 R18
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Bremsen
    Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.223 kg
  • Tankinhalt
    70 l
  • Preis
    67.950 Euro

 
Fotos: Robert May

Test: Volvo S90

Doppelt fährt besser

Elegant ohne Ende. Minimalistisch ohne Ende. Power ohne Ende. Und trotzdem ein bisschen öko. Volvo operiert an der Grenze zur Oberklasse, und am Puls der Zeit.

Wir lehnen uns nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn wir sagen, diese Limousine werden wir nicht oft zu Gesicht bekommen: Die Ziel- und Preisgruppe ist bei uns doch germanisch zentriert. Gut so, sagen die Fans der Marke, heute zumeist gut frisierte und barbierte Besserverdiener. Schon ab 2019 wollen die Schweden kein Auto mehr ohne E-Motor bauen. Das ist keine Kunst, wenn man Plug-in-Hybride schon tadellos in der Massenproduktion umsetzen kann. Das Topmodell T8 Twin Engine setzt auf einen Zweiliter mit Turbo und Kompressor an der Vorderachse und einem Elektromotor hinten. Zusammen ergibt das 407 PS, mit den Vorteilen ansatzloser Beschleunigung, Unterklasse-Verbrauchswerten und 4WD. Wie immer flunkern die Hersteller mit Akkureichweiten aus dem Labor: Statt 50 Kilometern sind 35 realistisch. Während der Fahrt lädt sich der Akku immer wieder von selbst auf, für die großen Reichweiten braucht er die Steckdose. Was uns überrascht, ist die Ruhe seiner (Verbrenner-)Kraft: Klangerlebnis bekommt man stattdessen aus dem ausgezeichneten, 3.000 Euro teuren Bowers&Wilkins-Soundsystem.

Er lehrt die Rivalen aus Germany das Fürchten: Volvo S90 als potenter Hybrid
Er lehrt die Rivalen aus Germany das Fürchten: Volvo S90 als potenter Hybrid


iPad auf Schwedisch
Was die Limousine zunächst so unscheinbar macht, ist die Abwesenheit von äußeren Ecken, Kanten und Wölbungen. Nur die Motorhaube zieren vier zur Windschutzscheibe hin geschlossene Abstufungen und die Seitenwände je eine Chromleiste am unteren Ende der Türen. Die Ladeluke ist für den vorhandenen, großzügigen Stauraum etwas zu klein geraten. In der Bedienung des T8 schwanken wir zwischen „innovativ“ und „verloren“. Knöpfe und Schalter wurden auf ein Minimum reduziert und durch einen hochwertigen Bildschirm mit 23er-Diagonale ersetzt. An sich ist die Bedienung intuitiv, problematisch wird das Ganze aber beim Fahren. Der Mensch am Steuer muss immer wieder zwischen Funktionen hin- und her wechseln, das lenkt schnell ab. Zudem verloren wir uns in den zwei Testwochen mehrfach in den Untermenüs, was dem sonst recht geschickt zu bedienenden Volvo Punkteabzug einbringt. Ein Wort noch zum kristallgläsernen Automatikwahlhebel: Sexspielzeug. (Nein, wir wollten‘s nicht näher wissen. – die Red.)

Mit dem S90 Twin Engine gelingt Volvo vielleicht nicht der ganz große Limousinen-Wurf, aber Unterstatement auf höchstem Niveau ohne NoVA.



TECHNISCHE DATEN
Volvo S90 T8 Twin Engine

  • Motor
    Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo, Kompressor; E-Motor
  • Hubraum
    1.969 ccm
  • Systemleistung
    299 kW/407 PS bei 5.700 U/Min.
  • Drehmoment
    640 Nm bei 2.200–5.400 U/Min.
  • Höchstgeschwindigkeit
    250 km/h
  • 0–100 km/h
    4,8 Sekunden
  • Verbrauch (Werk)
    2,0 l auf 100 km
  • Testverbrauch (Durchschnitt)
    8,6 l auf 100 km
  • CO2
    46 g/km
  • Getriebe
    Achtgang-Automatik
  • Reifen
    245/45 R18
  • Kraftübertragung
    Allrad
  • Fahrwerk
    vorne Doppelquerlenker; hinten Integralachse
  • Bremsen
    Scheiben, innenbelüftet; ABS, ESP
  • Leergewicht
    2.077 kg
  • Tankinhalt
    50 l
  • Preis
    70.700 Euro

 
Fotos: Robert May

Doppel-Test: Volvo S90 & V90

Geschmackssache

Selbstzünder oder Benziner – das ist vor allem bei eher gewichtigeren, langstreckentauglichen Autos derzeit noch die Frage.

Rein politisch hat der Diesel bereits seine Kündigung auf dem Tisch liegen. Auch Volvo will die Weiterentwicklung des Selbstzünders einstellen. Wann, und ob überhaupt, dies der Fall sein wird, zeigt sich in den nächsten Monaten. Oder spätestens dann, wenn auch Autos mit Ottomotor zu einer realitätsnahen Verbrauchs- und Abgasmessung herangezogen werden.
Wir trotzen dem Lauf der Geschichte und sehen uns anhand der größten Volvo-Limousine an, wer derzeit die besseren Karten hat. Noch hat der Konsument ja die Qual der Wahl. Zum Vergleich standen der Viertürer S90 D4 mit dem 190-PS-Dieselmotor und der Kombi V90 T6 mit 320 PS starkem Benzinaggregat samt Allradantrieb.
Es gibt Gemeinsamkeiten: Beide sind Zweiliter-Vierzylinder, verfügen über 400 Newtonmeter Drehmoment und schalten via Achtstufen-Automatik.

Autobahn-Alternative

Die 90er-Reihe ist das Aushängeschild der Marke; sie punktet mit eigenständigem, unauffälligem Aussehen und jeder Menge Technik. Wer Fünfer, S-Klasse oder Ringe scheut, der ist beim S90 richtig. Es ist die Minimalisierung des Maximalen, die das Auftreten des mächtigen Schweden so eindrucksvoll macht.
Auch der Innenraum muss sich nicht vor der großteils deutschen Konkurrenz verstecken. Edle Materialien zieren das Cockpit. Sämtliche Schalter und Knöpfe wurden entfernt. Die Bedienung erfolgt nur noch über das 12,3 Zoll große Touchscreen-Display. Was aber auch manchmal etwas nervig sein kann. Vor allem, wenn man sich nicht gerade vor dem Fahren die Hände desinfiziert hat und Fingerabdrücke hinterlässt.

Foto: Robert May
Volvo S90 – Foto: Robert May

Zudem muss man auch für kleine Einstellungen, wie zum Beispiel der Temperatur immer durch das Menü zappen, was ja doch vom Verkehrsgeschehen ablenkt. Einen sehr positiven Eindruck hinterließen die bequemen Sitze, die neben viel Seitenhalt auch auf längeren Strecken perfekt „sitzen“.
Dank adaptivem Tempomat und teilautonomem Fahrassistenten, der bis 130 km/h die Spur hält und auch selbstständig mitbremst, ist vor allem die Autobahn das Metier des V90. Zudem sorgen die gute Geräuschdämmung und das hervorragende Soundsystem für entspannte Fahrten zum nächsten Termin.

Volvo S90 - Foto: Robert May
Volvo S90 – Foto: Robert May

Platz-Hirsch

Wer in einem V90 über zu wenig Raumangebot klagt, dem kann man nur den Gang zu Boeing oder Airbus empfehlen. Denn auch in der oft Lendenwirbel-beanspruchenden zweiten Reihe herrscht großzügige Bein- und Kopffreiheit.
„Einladend“ gestaltet sich auch der Kofferraum, mit 560 bis 1.526 Litern Gepäckvolumen. Nichts zu bekritteln gibt es an der satten Straßenlage; auch bei Provokationen bleibt er spurtreu und berechenbar.
Der Unterbau federt – vor allem mit dem Luftfahrwerk – sämtliche Unebenheiten aus dem Asphalt.

Diesel gegen Otto

Der Dieselmotor passt gut zum schweren Oberklasse-Kombi, da er schon bei 1.750 Kurbelwellendrehungen sein maximales Drehmoment abgibt, was wiederum der Schaltfaulheit und dem Verbrauch zu Gute kommt.

Volvo V90 - Foto: Robert May
Volvo V90 – Foto: Robert May

Ein Wettkampf-Sprinter ist er allerdings nicht, vor allem bergauf bei rutschigem Untergrund kämpft die angetriebene Vorderachse gegen Schlupf. Ganz anders verhält sich hier der Benziner. Der hochtourige Motor liebt Zwischensprints – vor allem auf der Autobahn – und zieht dabei ebenso kräftig durch.
Dank Allradantrieb sind durchdrehende Räder nur beim schnellen Anfahren auf Schotter möglich. Und auch er zeigt sich äußerst laufruhig, jedoch durstig. Statt der von Volvo angegebenen 7,5 Liter auf 100 Kilometer fließen bei flotterer Gangart gerne auch bis zu 13 Liter in die Brennräume. Der Diesel gab sich mit rund sieben Litern zufrieden, bei ähnlichen Fahrwerten.
Unterm Strich sind beide Motorisierungen (wenn man die fälligen Steuern einbezieht) circa gleich teuer im Unterhalt. Die Entscheidung zwischen D4 und T6 ist also eine Sache des persönlichen Geschmacks.
Volvo S90 - Foto: Robert May
Volvo S90 – Foto: Robert May

Volvo V90 – Foto: Robert May

Technische Daten

Volvo S90 D4 Geartronic Momentum
Motor: Vierzylinder-Diesel, Direkteinspritzung, Turbo
Hubraum: 1.969 ccm
Leistung: 140 kW/190 PS bei 4.250 U/Min.
Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-2.500 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
0-100 km/h: 8,5 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,4 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 7,2 l auf 100 km
CO2: 119 g/km
Getriebe: Achtgang-Automatik
Reifen: 245/45 R18
Kraftübertragung: Vorderrad
Fahrwerk: vorne McPherson; hinten Mehrlenker
Bremsen: Scheiben, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.832 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 42.198,- Euro
Preis des Testwagens: 75.272,- Euro
Volvo V90 T6 AWD Geartronic Inscription
Motor: Reihen-Vierzylinder, Direkteinspritzung, Turbo & Kompressor
Hubraum: 1.969 ccm
Leistung: 235 kW/ 320 PS bei 5.700 U/Min.
Drehmoment: 400 Nm bei 2.200-5.400 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
0-100 km/h: 6,1 Sekunden
Verbrauch (Werk): 7,4 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 9,6 l auf 100 km
CO2: 169 g/km
Getriebe: Achtgang-Automatik
Reifen: 245/45 R18
Kraftübertragung: Allrad
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenker
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.922 kg
Tankinhalt: 55 l
Preis: 54.549 Euro
Preis des Testwagens: 98.204 Euro

Weltpremiere in Genf: Volvo XC60

Kleiner Neunziger

Die zweite Generation des schwedischen SUV glänzt im aktuellen Familien-Design, ganz nach Art des großen Bruders.

An den feschen XC90 erinnert nicht nur die Vorderansicht. Rundum und auch innen zitiert der XC60 das massive Flaggschiff des Hauses – noch mehr Oberklasse-Touch für das Erfolgsmodell der Schweden. Ein Drittel aller weltweit verkauften Volvo sind XC60.

Foto: Volvo
Foto: Volvo

Sicherheit wird markentypisch sehr ernst genommen. Der Totwinkel-Warner BLIS und das „City Safety“-System sind quasi schon Klassiker bei Volvo. BLIS lenkt jetzt selbst mit, wenn der Fahrer die Warnungen missachtet.
Neu ist die „Oncoming Lane Mitigation“, die bei Frontal-Unfällen den Schaden in möglichst geringen Grenzen halten soll. Als Option gibt es einen „Autopiloten“, der bis 130 km/h immerhin teilweise autonom fahren kann.
Foto: Volvo
Foto: Volvo

In puncto Antriebe stehen Benziner (254 oder 320 PS), Diesel 8190 und 235 PS) und als Vernunft-Option ein Plug-in-Hybrid zur Wahl. Alle Verbrennungsmotoren gibt’s auch auch mit Automatik und Allradantrieb.
Hybrid fährt man im T8 Twin Engine AWD mit einer Systemleistung von gar nicht schlampigen 407 (!) PS und, dank Elektro-Schub, einer 0-100-Zeit von 5,3 Sekunden laut Werk. Ganz vernunftbetont!
Foto: Volvo

Volvo: Präsentation am Rathausplatz

Bürgermeister

Der neue Volvo V90 Cross Country feiert seine Österreich-Premiere am 24. Jänner im Volvo Design Cube am Wiener Rathausplatz.

Foto: Volvo
New Volvo V90 Cross Country Driving Matte

Mit diesem innovativen und spektakulären Pop-up Store setzt die schwedische Premiummarke ihren erfolgreichen „Volvo Way“ der Produktpräsentationen abseits der traditionellen Automobilmessen fort. Mit dem Allroad-Kombi ist die 90er Baureihe nun mit dem SUV XC90, der Limousine S90 und dem Kombi V90 komplett.
Eigens für die Österreichpremiere des neuen Volvo V90 Cross Country wird am Wiener Rathausplatz ein dreistöckiger Pop-up Store, der Volvo Design Cube errichtet. Neun vorwiegend gläserne Container mit einem Gesamtgewicht von rund 60 Tonnen bieten den entsprechenden Rahmen für die Präsentation des neuen Modells.
Foto: Volvo

Darüber hinaus werden innovative Technologien aus den Bereichen Infotainment, Motorentechnologie und Sicherheit digital erlebbar gemacht. Besucher können mit Hilfe von iPads, Touchscreens und einem interaktiven Tisch die Innovationen der schwedischen Marke entdecken.
„Der Erfolg der letzten beiden Jahre, in denen wir den XC90, den S90 und V90 vor und im Wiener Museumsquartier erstmals einem breiten Publikum gezeigt haben, hat unsere Entscheidung, auch den neuen V90 Cross Country abseits der traditionellen Automessen zu präsentieren, leicht gemacht“, erklärt Mario Höltl, Marketing Manager Volvo Car Austria. „Und mit dem einzigartigen Volvo Design Cube am Wiener Rathausplatz werden wir diesen Weg erfolgreich fortsetzen“, zeigt sich Mario Höltl überzeugt.
Fotos: Volvo

 

Vier statt fünf: Volvo V60 CC D3

Weniger ist mehr

Die Zeiten der Fünfzylinder sind auch im V60 vorbei, für ihre zweite Lebenshälfte wurde Volvos mittelgroße Baureihe neu motorisiert.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Echte Volvonauten weinen den Reihen-fünfern hinterher, denn sie warne doch ein Alleinstellungsmerkmal. Aber die Schweden sind in der Umrüstung ihrer Palette auf Vierzylinder konsequent. Dem V60 hat die Herztransplantation gut getan. Dazu macht ein großes Facelift ihn jetzt auch optisch wieder deutlich frischer. Im Innenraum sehen wir immer noch die Knopferl-Verspieltheit, die Volvo mit den neuesten Modellen durch dne vermehrten Einsatz von konfigurierbaren Touchscreens eliminiert hat. Mit etwas Schmökern in der Betriebsanleitung findet man sich zurecht.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Ansonsten bewahrheitet sich: Skandinavisches Design ist zeitlos! Der Fahrer kann sich hinter dem Volant sehr gut einrichten, auch nach längerer Fahrt sitzt man immer noch ermüdungsfrei. Die Ausstattung des Testfahrzeuges war zweckmäßig-komfortabel. Die Stoffsitze waren uns an heißen Sommertagen hundertmal lieber als eine Ledergarnitur. Das Equipment der doch mit knapp 40.000 Euro angeschriebenen Serienversion in der mittleren Ausstattung „Momentum“ ist vielleicht ein bisschen spartanisch geraten; Features wie elektrische Sitzverstellung, Sitzheizung oder Einparkhilfe vorne kosten extra. Alles in allem lag der Preis des Testwagens dann bei 53.525,20 Euro.

Quer durchs Land

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Wir spulten mit dem Wagen fleißig lange Distanzen ab, denn dafür ist er hervorragend geeignet. In den Grundzügen ist der V60 auch als „Cross Country“ immer noch ein bequemer Business- und Reise-Kombi. Dazu gehört auch ein Kofferrauminhalt von in der Klasse durchschnittlichen 430 bis maximal 1.241 Litern. Der CC-Bonus der höheren Bodenfreiheit kommt hinzu, an den Qualitäten des Fahrzeuges ändert sich nichts. Auch nicht an seinen (kleinen) Schwächen: Im Fond sind die Platzverhältnisse weiterhin nicht üppig. Der Antrieb erweist sich als sehr kultiviert, die achtstufige Automatik verrichtet ihre Arbeit unmerklich.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Beim Anfahren aus dem Start gab es hin und wieder Nachdenkpausen. Einen Sport-Modus hat sie auch, falls ihn wer braucht. Wir konzentrierten uns meistens auf die wahren Qualitäten des Antriebs, nämlich die kultivierte Beförderung mit Leistungsreserven und die Ökonomie. Mit Werten um die sechs Liter im 100-Kilometer-Durchschnitt waren wir zufrieden, wiewohl die Werksangabe (4,6 Liter) nicht in Griffweite war.
Danke, sehr angenehm: Der Volvo V60 CC wird in Kombination mit dem tadellosen Zweiliter-Diesel zum perfekten Reisefahrzeug.
Fotos: Robert May

Volvo V60 CC D3
Motor: Vierzylinder-Dieselmotor, Common-Rail-Direkteinspritzung, Turbolader
Hubraum: 1.969 ccm
Leistung: 110 kW/150 PS bei 3.750 U/Min.
Drehmoment: 320 Nm bei 1.750-3.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
0-100 km/h: 9,0 Sekunden
Verbrauch (Werk): 4,6 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 6,3 l auf 100 km
CO2: 120 g/km
Getriebe: Achtgang-Automatik
Reifen: 235/50 R18
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Fahrwerk: vorne McPherson-Aufhängung; hinten Mehrlenkerachse
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.592 kg
Tankinhalt: 68 l
Preis: 39.009,- Euro
Preis des Testwagens: 53.525,20 Euro
 

Geelys neue Marke für die Welt: Lynk & Co

Skandinesisch

Kooperation zwischen Hangzhou und Göteborg: Geely will mit technischem Knowhow von Volvo eine Marke aus der Retorte lancieren.

Foto: Lynk & Co.
Foto: Lynk & Co.

Aus Schweden stammt die Technik, denn die Plattform ist auf den zukünftigen Volvo XC40 zugeschnitten. Der kommt 2018 auf den Markt, der neue Lynk & Co. soll schon früher da sein. Macht sich der Konzern da nicht selbst Konkurrenz? Rein optisch differenziert sich der Lynk & Co. 01 jedenfalls deutlich von den skandinavischen Erzeugnissen.
Der Entwurf ist ein Ergebnis globaler Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns unter der Leitung seines Chefdesigners Peter Horbury.  Und – so denken wir uns, schreiben würden wir es selbstverständlich nie – „macan“ dem neuen SUV von Lynk & Co. gewisse „Cayenne-lichkeiten“ mit manchen Produkten aus Stuttgart-Umgebung nicht absprechen.

Sehr verbunden

Foto: Lynk & Co.
Foto: Lynk & Co.

Das große Schlagwort für Lynk & Co.: Konnektivität. Dort soll die Marke ebenso als Nonplusultra positioniert werden wie Volvo beim Thema Sicherheit. Schnittstellen zu allen bekannten „Devices“ sind selbstverständlich, die Zusammenarbeit mit großen Playern der Elektronik und Kommunikation wird betont (so z.B. Microsoft oder der chinesische Amazon-Rivale Alibaba), es gibt einen eigenen App-Store sowie Car-to-Car-Kommunikation zwischen Fahrzeugen der Marke.
Beim Vertrieb schaut man in Richtung Tesla; ein konventionelles Händlernetz soll es für die preislich zwischen Volvo und der günstigen Muttermarke Geely platzierten Fahrzeuge nicht geben. Auch klassische Aufpreis-Extras will man sich sparen.
Die Motorisierung für den Launch in China: 1,5 Liter große Benzinmotoren mit drei Zylindern und Turbo mit 150, 180 oder als Hybrid 197 PS, mit manuellem Sechsgang- oder doppelgekuppeltem Siebengang-Getriebe. In weiterer Folge sind Plug-in-Hybrid.
Fotos: Lynk & Co

 

Feiner fürs Gröbere: Volvo V90 Cross Country

Über Stock und Stein

Volvo erweitert die neue 90er-Baureihe um eine Wald- und Felswege-taugliche Version des Kombi. Der V90 Cross Country kommt Anfang 2017 nach Österreich.

Foto: Volvo
Foto: Volvo

Die Schweden müssen’s wissen. Und können. Gut drei Viertel des Landes bestehen aus Wäldern, und nicht alle Verkehrswege abseits des übergeordneten Straßennetzes sind fein asphaltiert. Das klingt nach SUV-Notwendigkeit. So muss es aber nicht sein, denn Volvo bietet auch für jene etwas, die mit leicht erhöhter Bodenfreiheit auskommen können. Den Anfang gemacht hatte 1997 der V70 XC, was für Cross Country steht. Ab 2000 hieß er XC70.
Das crossige Buchstaben-Kürzel gehört jetzt aber alleine den Sports Utility Vehicles. Weshalb die Robust-Versionen der Kombis – V40, V60 – den Zunamen „Cross Country“ zugesprochen bekamen. So auch die Kombi-Version der neuen 90er-Baureihe. Die Federweg-Verlängerung resultiert bei ihm in einer Allradantriebs-Serienzugabe (elektronisch gesteurte Lamellenkupplung) samt einer Karosserie-Anhebung um sechs Zentimeter. Unterm Strich bleiben 21 Zentimeter Bodenfreiheit. Garniert ist der Feine fürs Gröbere mit Kunststoff-Rundumbeplankung (schwarz oder in Wagenfarbe gefärbt).
Foto: Volvo
Foto: Volvo

Die Interieur-Einrichtung samt sämtlichen Serien- sowie Aufpreis-Features bleibt gleich. Als Antriebe stellt Volvo je zwei Leistungsstufen des Zweiliter-Vierzylinder-Benziners und Diesels zur Auswahl. Erstere hat 254 oder 320 PS, Zweiterer 190 oder 235 PS. Alle sind mit einer Achtgang-Wandlerautomatik kombiniert. Die ersten Cross Country-Kombis werden mit Beginn des kommenden Jahres in Österreich eintreffen. Die Benziner kosten ab ca. 63.000 Euro, die Diesel ab ca. 55.000 Euro.
Fotos: Volvo