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Schlagwort: wrx

Mit dem Rallyeauto durch die Eisbahn

Immer diese Touristen…

Das ist eigentlich nichts Besonderes, wenn man an die Schweden-Rallye denkt. Doch Mark Higgins steuerte seinen Subaru durch eine Bobbahn.

Der Brite Mark Higgins ist in seiner Heimat ein bekannter Rallyepilot. Doch auch vor spektakulären Fahrten schreckt der 45-Jährige nicht zurück. In zahlreichen Bond-Filmen wirkte er als Stuntman mit. Zuletzt sorgte er für Aufsehen, als er mit einem rund 600 PS starken Subaru WRX die legendäre Motorrad-Strecke auf der Isle of Man in Rekordzeit umrundete. Für die 60 Kilometer lange Strecke brauchte er gerade mal 17:35 Minuten.
Nun folgt seine nächste verrückte Fahrt. Er durchquerte einen Teil der Bobbahn im schweizerischen Sankt Moritz mit einem Subaru WRX. Da die Bahn dort aus Natureis besteht, konnte sie an die Breite des Wagens angepasst werden. Zumindest bis zu einer Brücke, in der er stecken geblieben wäre. Soviel vorweg: Higgins hat die bis zu 60 km/h schnelle Abfahrt geschafft, wenn auch mit einigen Kaltverformungen am Wagen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Foto: Screenshot

Nur für Japan: Subaru WRX S4 ts

Limited Edition

Der letzte verblieben Wagen mit „Rallyegenen“ erhält ein umfangreiches Sportpaket, jedoch nur in seinem Heimatland.

Foto: Subaru
Foto: Subaru

Der Subaru WRX hat seinen Status als Homologationsmodell für die Rallye-Weltmeisterschaft längst hinter sich gelassen. Die neueste Generation hat nur mehr wenig mit dem puristisch zu fahrenden Ableger aus dem Sport gemein, der er einmal war. Geblieben sind der Allradantrieb, der Boxermotor und die sperrbaren Differentiale. Denn man hat eine neue Richtung eingeschlagen: Man will mit dem sportlichsten Modell der Marke so manchen Käufer von Sportwagen in die Schauräume locken. Ob dies gelingt? Schauen wir mal…
 
Foto: Subaru
Foto: Subaru

Jedoch wird der Heimatmarkt mit Sonderserien der Limousine weiterhin bedient. Auf das Sondermodell S207 folgt nun der S4 ts. Der 300 PS starke Boxermotor bleibt dabei unverändert, jedoch wurde das Drehmoment unter Volllast um 10 Prozent gesteigert. Das stufenlose Automatikgetriebe verfügt über einen Ölkühler. Ein Sportluftfilter und eine Vierrohr-Abgasanlage sorgen für den richtigen Sound und ein speziell abgestimmtes Bilstein-Fahrwerk für mehr Fahrspaß. Eine größere Brembo-Bremse an der Vorderachse und diverse Verstrebungen und Verstärkungen im Achsbereich runden das Sondermodell ab.
Foto: Subaru
Foto: Subaru

Äußerlich fällt der S4 ts vor allem durch die geänderte Frontschütze und die 19 Zoll großen Schmiederäder auf. Im Innenraum nimmt man auf beheizten Recaro-Sportsitzen Platz. Optional gibt es das NBR-Paket (Nürburgring). Dann thront auf dem Heck ein mächtiger Spoiler aus Karbon. Der S4 ts wird nur vom 4. Oktober 2016 bis zum 12. März 2017 in Japan zum Verkauf angeboten. Über den Preis macht Subaru keine Angaben.
Fotos: Subaru

 

Mit 600 PS zur Rekordzeit auf der Isle of Man

Ein Höllenritt

Im Rahmen der legendären Tourist Trophy  hat Subaru den bestehenden Rekord für Autos auf dem gefürchteten Straßenkurs erneut gebrochen.

Subaru America hat in Zusammenarbeit mit Prodrive einen WRX STI auf die Räder gestellt, der es in sich hat. Und nur für ein Ziel gebaut wurde: Den seit 2014 gültigen Rekord auf der legendären Isle of Man zu brechen. Die bisherige Bestmarke lag bei 19 Minuten und 26 Sekunden und einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 116,47 mp/h (187,44 km/h) und wurde von Mark Higgins in einem leicht modifizierten WRX STI aufgestellt.
Unter dem Blechkleid griff Prodrive gröber in die Technik ein: Anstatt des 2,5 Liter großen Serienmotors wurde ein 2,0 Liter Boxermotor implantiert. Der Motorblock und der Zylinderkopf bleiben unangetastet. Bei den Innereien wiederum wurde nicht gespart: Maßgeschneiderte Kurbelwelle, Kolben, Dichtungsringe und Nockenwellen in Verbindung mit einem Garret-Lader ermöglichen dem Motor 600 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment zu mobilisieren.
Für die Kraftübertragung sorgt ein sequentielles Sechsgang-Getriebe von Xtrac. Ein Mittendifferential verschiebt die Kräfte zwischen den beiden Achsen, wo jeweils noch ein Sperrdifferential sitzt und für maximalen Grip sorgen soll. Der Topspeed beträgt laut Datenblatt 290 km/h. Das Gewicht fiel von über 1.500 auf nur noch 1.175 Kilogramm.
Higgins manövrierte den Renner in 17,35 Minuten über die 60,725 Kilometer lange Strecke – ein neuer Rekord! Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 207,17 km/h auf dem TT-Straßenkurs.

Foto: Subaru

Härtetest am Nordring: Subaru WRX STI

Rallye für den Alltag

Das ist so ein Auto, von dem unseren Urenkeln dereinst zu berichten sein wird – während wir vom selbstfahrenden Roboterauto ins vegane Restaurant chauffiert werden…

Die Straßenableger der Subaru-Rallyemodelle haben mit ihrem ungehobelten Erscheinungsbild schon immer polarisiert. Die jüngste Generation macht da keine Ausnahme. Mehr als nur ein bisschen unzeitgemäß ist der Subaru WRX STI heutzutage aber schon. Ökologisch steht er im schweren Verdacht der besonderen CO2-Verschmutzung, und Freunden defensiven Fahrens ist das gewaltige Spoiler-Geweih ein mächtiger Dorn im Auge.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Wer im WRX STI daherkommt, mit Lufthutze auf der Motorhaube und schallenden Auspuffgedröhn unter den Heckdiffusoren, dem wird niemand unterstellen, dass er ein Verkehrserzieher sei. Die von zahlreichen Lufteinlässen zerklüftete Front scheint alles verschlingen zu wollen – nicht nur Ansaugluft, sondern auch den Asphalt, die Schotterstraße oder die Schneepiste – wo man halt gerade unterwegs ist. Dicke Kotflügel, in denen 18-Zoll-Räder rotieren, plustern die Karosserie auf. Der Spott ist im Preis so sicher drin wie der Spoiler!

Auch Komfort kommt vor

Die ersten Vorurteile entkräftet der Subaru bereits beim Einsteigen. Der Innenraum, bei früheren Modellgenerationen eine mausgraue Plastiklandschaft, kann sich inzwischen dank einiger Carbon-Akzente sehen lassen. Genug Platz für vier Personen hat er auch, und für das Gepäck steht ein Volumen von 460 Litern zur Verfügung. Die Sportsitze sind bequem und bieten entsprechenden Seitenhalt. Alltagstauglichkeit kann dem Wagen also bescheinigt werden.

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Nach dem Starten wird klar: Akustisch übt sich der WRX STI inzwischen in Zurückhaltung. Er fällt schnell in dieses leicht unrunde Boxermotor-Brabbeln, das auch 911er-Fans schätzen. Impreza heißt der WRX STI übrigens nicht mehr. So soll er sich von der Basis-Limousine als reinrassiger Sportwagen abgrenzen. An dem Auto hat sich eigentlich alles verändert, nur der Motor wurde weitgehend unverändert vom Vorgänger-Modell übernommen. Bei der jetzt fünften WRX-Generation ist der Radstand 25 Millimeter länger, was vor allem den Fußraum im Fond vergrößert. Die Basis der A-Säule rückte um ganze 20 Zentimeter nach vorne, die vorderen Türen haben jetzt Dreieckfenster.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Zusätzlich wurden Armaturenbrett und Türverkleidungen abgesenkt. Die Entwicklung des neuen Modells stand unter dem Motto „Pure Power in Your Control“. Das Ziel von Subaru: Das Auto soll genau das machen, was sich der Fahrer denkt. Aus Testzwecken dachten wir uns samt WRX STI zum Nordring in Niederösterreich. Als „Guide“ fungierte Christian Schuberth-Mrlik, der auf Subaru in der österreichischen Rallyeszene schon einige Erfolge einfahren konnte.

Intelligent oder scharf?

Foto: Robert May
Foto: Robert May

Und dass das Auto nicht all seine „Rallyegene“ verloren hat, bewies es am Schotter des Nordrings: „Er liegt noch ein wenig besser als sein Vorgänger, ist aber genauso berechenbar und spektakulär zu fahren wie alle WRX STI“, meinte Mrlik nach einigen schnellen Runden. Äußerst hilfreich beim flotteren Fahren ist die elektronische Verbindung von Gaspedal und Drosselklappe.
Mit dem SI-Drive-Drehschalter in der Mittelkonsole, kann die Kennlinie des Gaspedals verstellt werden – das geht von sanft im „Intelligent“-Modus über sportlich im „Sport“-Modus bis zu giftig im „Sport-Sharp“-Modus. Richtig gut am WRX STI ist aber ist die Möglichkeit, auf die Verteilung der Antriebsmomente Einfluss zu nehmen. Mittels „Drivers Control Center Differential System“ (DCCD) lassen sich die Antriebsmomente variabel zwischen 41:59 und gesperrten 50:50 auf die Vorder- und Hinterachse verteilen. Das mechanische Ausgleichsgetriebe wird darüber hinaus durch eine mechanische und eine elektronische Differenzialbremse ergänzt.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

All das sorgt, gemeinsam mit steiferer Aufhängung und Karosserie, für ein genial zu fahrendes Auto: Der WRX STI liegt absolut ruhig und unerhört neutral. Der Geradeauslauf ist geradezu stoisch. Die Lenkung geht angenehm schwer und hat eine starke Rückstellung. Dennoch geht es zielgenau in die Kurven. Das Auto fährt genau dorthin, wo man hin will. Es federt auch gut und lässt nur Querrillen manchmal durchkommen, was für einen Sportler dieser Qualität absolut in Ordnung geht.
Foto: Robert May
Foto: Robert May

Mit seinen 300 PS und dem einstellbaren Allradantrieb immer noch eine pure Fahrmaschine für Enthusiasten: Langsam aber sicher entfernt er sich vom ursprünglichen Homologationsmodell und reift zum Alltags-Sportler. Fazit von Christian Schuberth-Mrlik: „Etwas Unvernünftiges, wie es Jeder einmal im Leben fahren sollte!“

Motor: Vierzylinder-Boxermotor, Turbolader
Hubraum: 2.457 ccm
Leistung: 221 kW/300 PS bei 6.000 U/Min.
Drehmoment: 407 Nm bei 4.000 U/Min.
Höchstgeschwindigkeit: 255 km/h
0-100 km/h: 5,2 Sekunden
Verbrauch (Werk): 10,0 l auf 100 km
Testverbrauch (Durchschnitt): 11,6 l auf 100 km
CO2: 245 g/km
Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
Reifen: 245/40 R 18
Kraftübertragung: Allradantrieb; selbstsperrende Differenziale; manuell einstellbares Mittendifferenzial
Fahrwerk: vorne und hinten McPherson-Aufhängung
Bremsen: Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet; ABS, ESP
Leergewicht: 1.500 kg
Tankinhalt: 60 l
Preis: 54.990.00,- Euro
Preis des Testwagens: 55,575.00,- Euro