Nur die Tankstellen fehlen noch
Nach dem Toyota Mirai präsentiert Honda ein serienreifes Brennstoffzellenauto. Der Clarity Fuel Cell hat Platz für fünf und 700 Kilometer Reichweite.
Honda präsentiert auf der Tokioter Automesse das Modell Clarity Fuel Cell, ein serienreifes Auto mit Brennstoffzellenantrieb. Es ist ein Fahrzeug der Mittelkasse, das für fünf Insassen konzipiert ist. Der Brennstoffzellenstapel, die Motorunterstützung durch die Lithiumionen-Batterie und das Antriebssystem sind mit dem Einbauvolumen eines V6-Antriebs vergleichbar. Die Höchstleistung des Fahrzeugs liegt bei 130 KW / 177 PS.
Das Besondere an dem FCV ist sein Antriebsstrang, den Honda neu entwickelt hat: Brennstoffzelle, Akku, Elektromotor und Steuerelektronik sind etwa so groß wie ein herkömmlicher Verbrennungsmotor. Dadurch ist das Brennstoffzellenauto wie ein konventionelles Auto konstruiert: Der Antrieb ist im Motorraum untergebracht – bei anderen Elektro- oder Brennstoffzellenautos sitzt er im Boden unter dem Fahrgastraum. Dadurch kann Honda auch andere Modelle mit dem Brennstoffzellenantrieb ausstatten.
Die sogenannte Reichweitenangst, die oft als Argument gegen Elektroautos verwendet wird, gibt es bei einem Brennstoffzellenauto nicht: Es wird wie ein Auto mit Verbrennungsmotor betankt – allerdings sind Wasserstofftankstellen noch rar. Wasserstoff zu tanken dauert nicht viel länger, als einen fossilen Brennstoff zu tanken. Die Reichweite mit einer Tankfüllung soll bei über 700 Kilometern liegen.
Honda hat das Auto als Konzept Anfang des Jahres auf der Automesse in Detroit vorgestellt, als Nachfolger des FCX Clarity, den Honda seit 2008 in Kleinserie gebaut hat. Im März 2016 soll das Serienfahrzeug in Japan für 7,66 Millionen Yen, umgerechnet knapp 58.000 Euro, auf den Markt kommen. Europa und die USA sollen folgen. Es wird nach dem Mirai von Toyota das zweite Serienfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb aus Japan. Die Nachfrage nach dem Brennstoffzellenauto hat die Erwartungen des Herstellers übertroffen.
Fotos: Honda